Kulmbach - Die Bauern schlagen Alarm: Seit geraumer Zeit bereits fordern sie eine Übergangsfrist für die Neuregelung der Kastration männlicher Ferkel. Die Methoden schmerzfreier Kastration, die bislang verfügbar sind, seien zu teuer oder würden von den Verbrauchern nicht akzeptiert. Hinzukomme, dass es gar nicht genügend Tierärzte gebe. Das Fleisch von unkastrierten und geschlechtsreifen männlichen Tieren ließe sich aufgrund seines strengen Geruchs nicht vermarkten, lauten die Argumente. Tierschützer halten dagegen und haben auch im Bundesrat eine Mehrheit gefunden. Kastration ohne oder nur mit lokaler Betäubung verursache den Tieren Schmerzen und sei deshalb nicht länger zu tolerieren. Die letzte Hoffnung der Landwirte ist nun, dass der Bundestag die Frist noch einmal verlängert. Geschieht das nicht, wäre das nach Überzeugung des Kulmbacher Kreisobmanns des Bayerischen Bauernverbands, Wilfried Löwinger, das Aus für mindestens die Hälfte aller ferkelerzeugenden Betriebe.