Oberkotzau/Schwarzenbach an der Saale - Dr. Julius Joachimczyk, 47 Jahre lang Arzt in Oberkotzau, ist am 19. September 1942 im Ghetto Theresienstadt gestorben. Nur acht Tage lang hielt er, damals 75, die Zustände dort aus: "Altersschwäche" stand auf seinem Totenschein. Joachimczyk ist einer von 14 Einwohnern Oberkotzaus und Schwarzenbachs an der Saale gewesen, die die Nazis nach den Nürnberger Rassegesetzen als Jude bezeichneten. Was aus ihnen wurde, ist Inhalt einer weiteren Publikation des Historikers Dr. Ekkehard Hübschmann, der bekanntlich gerade die Geschichte der jüdischen Hofer im NS-Staat beleuchtet hat. Nun ist sein Buch über die jüdischen Einwohner in Schwarzenbach und Oberkotzau erschienen - und selbst für alle, die seine Hofer Forschungen mitverfolgt haben, ist es mehr als nur eine Zusammenstellung zusätzlicher Schicksale.