Kulmbach - "Zusammen leben - zusammen wachsen". Das Motto der diesjährigen Interkulturellen Woche ist wunderbar gewählt für die heutige Zeit. Doch es trifft auch zu für viele Jahre des Zusammenlebens jüdischer und nichtjüdischer Kulmbacher vom Ende des 19. Jahrhundert bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten. Die dreißig bis vierzig Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde, die 1903 ins Leben gerufen worden ist, waren für die kleine Stadt Kulmbach mit ihren 10 000 Einwohnern eine Bereicherung - in ihrer Sprache mit ihren vielfältigen jiddischen Anklängen, ihrem Brauchtum, der Leistungsfähigkeit ihrer Geschäfte.