Kulmbach - Alexandra Hofmann-Benker, Sprecherin der Einzelhändlervereinigung "Unser Kulmbach" nimmt kein Blatt vor den Mund: "Die Lage ist beschissen", sagt sie. "Das ist eine Situation, wie wir sie noch nie hatten. Viele Geschäfte werden das nicht überleben", ist sie sicher. Was tröstet in einer Zeit geschlossener Unternehmen: "Es geht allen so." Und noch eins: "Es ist gut, dass in dieser Krise die Regierung auch den Blick auf die Kleinen und die Einmannbetriebe richtet." Die seien es schließlich, die letztlich die Vielfalt abbilden. Die seien es aber auch, die besonders gefährdet sind, weil sie oft keine Rücklagen haben. Alexandra Hofmann-Benker ist darauf eingerichtet, dass die vielen Einschränkungen, die aufgrund der Corona-Krise jetzt gelten, nicht in einigen Wochen vorbei sind. Und selbst wenn irgendwann die Einschränkungen wieder aufgehoben werden, kann sie sich nicht vorstellen, "dass dann alle Hurra schreien, und alles ist gut. Das wird noch länger dauern. Da kommt noch ein ganzer Rattenschwanz auf uns zu, den wir uns jetzt noch gar nicht vorstellen können." Die Kulmbacher Unternehmerin fragt sich, wie der Staat das auf Dauer schultern soll. "Es kommen ja kaum mehr Steuereinnahmen rein." Vielleicht rege die Krise aber auch eine Art Selbstreinigungsprozess an, meint die Inhaberin einer jetzt geschlossenen Parfümerie in der Innenstadt. Das wäre dann wenigstens ein Gutes in der schweren Zeit.