Hotels auf dem Land unterscheiden sich zuweilen stark von denen in der Stadt. Auf dem Land geht es vor allem um den Wohlfühlfaktor, der nun unter den Auflagen stark leidet. In den Stadthotels zählen andere Dinge: "Wir haben kaum Urlaubsgäste, die nur zum Entspannen kommen", sagt zum Beispiel Stefan Burger, Geschäftsführer des Hotels Strauss in Hof. Stattdessen setze man auf Durchreisende wie Radfahrer oder Geschäftsleute. "Wer zum Arbeiten kommt, der will vor allem ein schönes Zimmer, ein gutes Frühstück und außerdem W-Lan und kurze Wege." Was dem Hotel Strauß vor allem fehle, seien die Veranstaltungen: "Es ist ja alles weggebrochen, von den Shows in der Freiheitshalle über Tagungen bis hin zu Klassentreffen oder Geburtstagen." Aber da könne man nicht viel machen, man müsse es nehmen, wie es kommt.
Auf Geschäftsreisende setzt auch das Hotel Central in Hof. Damit sei man bisher relativ gut durch die Krise gekommen. Mit der Öffnung für touristische Gäste kämen nun allerdings neue Herausforderungen hinzu: "Wir müssen noch mehr reinigen und desinfizieren", erzählt Geschäftsführer Thomas Eckert. Ein Plexiglas am Empfangsbereich wird gerade installiert. Mit dem Zusatzaufwand, den die Auflagen mit sich bringen, gehen Einschränkungen einher, zum Beispiel im Bereich Wellness: "Für unsere Spa-Lounge mit Sauna haben wir viele Anfragen, aber dürfen nicht öffnen", berichtet der Hotelchef. Aber man hoffe auch hier auf baldige Lockerungen - und insgesamt auf mehr Normalität.
Für erste Buchungen im Juni hat er bereits einen kleinen Ordner angelegt. Ab 3. Juni ist auch wieder das Frühstücksbuffet für alle möglich. Für sein Hotel hat Stefan Eckert ein festes Ziel: "Wir wollen wieder Spaß am Tourismus vermitteln."
Auch im Hotel Maxplatz in Hof spürt man noch eine große Zurückhaltung bei buchenden Gästen. Inhaber Martin Ströbel führt das ganz klar auf die strengen Auflagen zurück. Allerdings verbringe der Gast ja nicht den ganzen Tag im Hotel.
Über Pfingsten erwartet er Radfahrer, Gäste, die Familienbesuche machen, und durchaus auch Touristen. Das Hotel Maxplatz hat versucht, den massiven Umsatzeinbußen, die der Lockdown mit sich brachte, etwas entgegenzusetzen. So wirbt es unter dem Stichwort "Homeoffice" um Gäste, die von zu Hause aus arbeiten, aber momentan dort nicht die rechte Ruhe finden. Außerdem hat man die Zeit genutzt, um den Service zu erweitern und ein Fitnessstudio einzurichten.
Nicht untätig war auch das Hotel Restaurant Krone in Rehau. "Wirklich beschweren können wir uns nicht", sagt Mitarbeiter Jürgen Haubner. Das Hotel war teilweise mit Pendlern aus Böhmen, die wegen der Grenzschließung übernachten mussten, gut belegt. Dennoch ärgert sich Jürgen Haubner über widersprüchliche Auflagen, zum Beispiel, was die unterschiedlichen Öffnungszeiten von Biergarten und Restaurant betrifft: "Man differenziert hier nicht zwischen Groß- und Kleingastronomie", klagt er.
Das Pfingstgeschäft läuft nicht berauschend: Hier ist die Zahl der Reservierungen im Vergleich zu den Vorjahren - vermutlich wegen der Auflagen - deutlich niedriger. "Die Bedingungen sind einfach …", sagt Jürgen Haubner, bricht ab und fügt dann hinzu: "Da sage ich jetzt lieber nichts dazu."