Pegnitz/Kulmbach Hotelfachschule auf Bewährung

Aus der Pegnitzer Hotelfachschule sind bereits Spitzengastronomen hervorgegangen. Quelle: Unbekannt

Die Pegnitzer Einrichtung galt einst als Talentschmiede und stand jetzt dennoch kurz vor dem Aus. Jetzt spricht sich der Bayreuther Kreisausschuss für den Weiterbetrieb aus.

 
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Pegnitz/Kulmbach - Die Hotelfachschule in Pegnitz hat bereits Spitzengastronomen ausgebildet. In dieser Einrichtung haben zahlreiche Köche und Restaurantfachleute aus dem Landkreis Kulmbach ihr Handwerk gelernt. Dennoch stand sie in der politischen Diskussion kurz vor dem Aus. Der Grund: sinkende Schülerzahlen. Jetzt hat das Ringen um die Zukunft der Hotelfachschule in Pegnitz ein Ende. Vorerst zumindest. Der Bayreuther Kreisausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung empfohlen, die Schule weiterzubetreiben. Mit einem veränderten Konzept, einer Strategiekommission für die Schulleitung und zunächst für zwei Jahre. Dann soll geprüft werden, ob die Schülerzahlen wieder steigen.

Der Beschluss erging mit acht gegen fünf Stimmen nach angespannter Debatte. In deren Verlauf hatten Sprecher von CSU, SPD, Grünen und der Jungen Liste erneut bekräftigt, die Einrichtung sei wichtig für den Landkreis und müsse eine Chance bekommen. Doch es gab auch Stimmen, die angesichts der niedrigen Schülerzahlen ihre Zweifel äußerten. So sagte Karl Lappe, WG, wenn keine Schüler kämen, sei die Schule nicht zu halten. Patrick Meyer, CSU, stellte in Frage, ob die Schule den heimischen Betrieben einen Mehrwert bringe. Und: "Ich weiß nicht, ob wir so einen hohen Aufwand betreiben müssen."

Zuvor hatten sich Christa Reinert-Heinz, CSU, und Stephan Unglaub, SPD, für die Hotelfachschule stark gemacht. Reinert-Heinz: "Wir sind uns einig, dass wir so nicht weiter machen können." Sie forderte den Einstieg in ein neues Konzept. Es sieht unter anderem vor, die Werbung zu verstärken. Stephan Unglaub warnte davor, aus dem Eindruck der gegenwärtigen Corona-Pandemie den Lehrbetrieb auslaufen zu lassen. Seine Fraktion hatte Zahlen zum Defizit gefordert. Dazu trug der Kreiskämmerer Horst Hager vor, die Regierung von Oberfranken habe ihren Zuschuss um 200.000 Euro auf 165.000 Euro gekürzt, weil die Anzahl der Schüler unter die Mindestanzahl von 16 pro Klasse gefallen ist.

Hans Hümmer, FWG, erneuerte den Standpunkt seiner Fraktion und verwies auf das aus seiner Sicht hohe Defizit für den Kreishaushalt, die rasch gesunkenen Schülerzahlen und: "Ich denke, wir sind verpflichtet, zu sparen."

Landrat Florian Wiedemann (FWG) bekräftigte in der Sitzung indes seine Absicht, die Schule schließen zu wollen. Sie brächte ein Defizit von mehr als 600 000 Euro. Von den wenigen Schülern kämen gerade noch zehn Prozent aus dem Landkreis. Von den Absolventen arbeite keiner im Landkreis.

Der gegenteilige Beschluss des Kreisausschusses ist eine Empfehlung für den Kreistag. Der Kreistag kommt am 10. Juli in der Bindlacher Bärenhalle zusammen und wird dann entscheiden.

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