Naila Kino in Cabrios aus Karton

Sandra Hüttner
Die Kinder der Froschgrüner Kita und ihre Erzieherinnen freuen sich schon auf den 3. Juli, denn dann findet ihr Autokino mit den selbstgebastelten Fahrzeugen statt. Foto: Hüttner Quelle: Unbekannt

Kindergarten und Krippe veranstalten die "Froschgrüner Kinderfilmtage". Für das Autokino haben Jungen und Mädchen 40 Flitzer gebastelt.

 
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Naila - Was die Großen können, das können die Kleinen schon lange: Im Kindergarten und Kinderkrippe Froschgrün startet am Freitag, 3. Juli, ein Autokino. Dafür haben die Kinder 40 Cabrios aus großen Pappkartons gebastelt. Als Parkplatz dient der Garten. Es gibt Popcorn, Zuckerwatte und Kindercocktails. Die Vorfreude auf die "Froschgrüner Kinderfilmtage" ist groß.

Stolz präsentieren die kleinen Autobesitzer ihre fröhlich-bunten Cabrios und haben viel zu erzählen. Da ist Sophia, deren Mama bei der Freiwilligen Feuerwehr ist und die Oma gleich neben dem Feuerwehrhaus wohnt. Sophia wusste also ganz genau, wie ein Feuerwehrauto aussehen muss. Auch Leon ist Feuerwehr-Fan und hat seinem Flitzer zwei Blaulichter aufgesetzt. Bei Lara glitzert das Cabrio mit der Sonne um die Wette und Nele hat ein Regenbogen-Einhorn-Auto kreiert. "Die Scheinwerfer haben lila Glitzerwimpern", erzählt sie stolz. Jedes Fahrzeug ist ein Unikat: Die Räder und Lenkräder bestehen aus Papptellern, Auspuffs aus Küchenrolle oder aus Wolle als Einhornschweif und Nummernschilder aus dünnen Holzplatten.

Seit zirka vier Wochen setzt die Einrichtung das Projekt "Autokino" um. "Die Idee ist während der Notbetreuung durch Gespräche unter den Kindern entstanden", erzählt die Leiterin Julia Wendel. "Einige Kinder erzählten im Morgenkreis aufgeregt vom Autokino auf dem Parkplatz bei der Freiheitshalle in Hof." Die Kinder seien enttäuscht gewesen, dass sie nicht selbst mit einem Auto dabei sein können. Nach dem Morgenkreis ging es in der Bauecke weiter: Die Kinder bauten ein Autokino mit Bausteinen.

Das Team griff die Idee auf, und in einer Kinderkonferenz überlegten alle gemeinsam, was ein Autokino braucht: einen Beamer, eine Leinwand, Autos und ganz wichtig: Popcorn. "Über einen Videoaufruf auf unserer Homepage baten wir um Unterstützung, denn immerhin brauchte es 40 Kartons", sagt Wendel. Eltern und Freunde des Kindergartens halfen aus.

In der "Autowerkstatt" im Garten ging es dann zur Sache und die fleißigen Mechaniker werkelten ohne Unterlass. Auch in der Lackiererei und Reifenwerkstatt ging es rund: "Bewaffnet mit Pinsel, Farbe und Karton haben die Kinder nicht nur ihre Flitzer, sondern auch Kleidung, Füße und Gesichter in ein echtes Farbenparadies verwandelt", erzählt Julia Wendel schmunzelnd. Zwischendurch musste immer wieder die Waschmaschine angeschaltet werden.

Die Kinder, die noch nicht die Notbetreuung besuchen, haben ihre Fahrzeuge zu Hause gebaut. Wenn ab 1. Juli dann alle Krippen- und Kindergartenkinder wieder die Kita besuchen dürfen, soll das Autokino das gemeinsame Sommer-Highlight und krönender Abschluss des ungewöhnlichen Kita-Jahres werden. Die Kita-Leiterin betont, dass man mit diesem Projekt gemeinsam etwas geschaffen habe, das nicht nur die Mädchen und Jungen, sondern auch das Team begeistert und auch bei den Eltern bestens ankommt.

Jeder Flitzer hat ein Nummernschild mit einer Bedeutung, wie "LI-LP 112" für Liam - Lippertsgrün und 112 für Feuerwehr. "Gerade die Vorschulkinder konnten bei den Nummernschildern ihr Können beim Schreiben der Zahlen und Buchstaben unter Beweis stellen und haben auch den Kleineren geholfen", berichtet Julia Wendel. Die Handpuppe "Lotte" habe nach eingehender Inspektion jedem Fahrzeug den TÜV-Stempel gegeben und somit jedem Fahrzeug die Fahrtauglichkeit bescheinigt. Wenn das Autokino startet, können die Kinder auf den Parkplatz einfahren, Kino-Tickets kaufen und auf dem zugewiesenen Parkplatz einparken.

"Jetzt hoffen wir auf tolles Sommerwetter, um auch in dieser schwierigen Zeit mit den Kindern einen tollen Abschluss feiern zu können", sagt Julia Wendel. Denn der Autokino-Tag ist der ursprünglich geplante Termin des Sommerfestes, das heuer aufgrund der Corona-Pandemie nun anders stattfindet.

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