Selb Freundschaftswochen nehmen Form an

Gemeinsam gefeiert haben Tschechen und Deutsche schon beim Drachenfest in Wildenau, bei dem auch ein großer Ballon am Start war. Foto: Pavel Klepácek Quelle: Unbekannt

Pablo Schindelmann, Geschäftsführer der Selb 2023 gGmbh, stellt die bisherige Planung vor. Der Stadtrat sieht die Veranstaltung auf einem guten Weg.

 
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Selb - Was genau passiert während der Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen (BTFW) im Jahr 2023? Welche Veranstaltungen soll es geben, wie sieht die grenzüberschreitende Zusammenarbeit aus? Darüber hat der Geschäftsführer der Ausführungsgesellschaft Selb 2023, Pablo Schindelmann, den Stadtrat informiert. Und er machte den Stadträten Lust auf diese erstmalige Veranstaltung; die wiederum befanden, die Planung sei auf dem richtigen Weg. Das positive Echo im Stadtrat ist gleichzeitig die Grundlage für die weitere Arbeit des Beirates, in dem die Stadt und die Staatsministerien vertreten sind.

Die nächsten Sitzungen

Die nächsten Sitzungen des Selber Stadtrates finden in der Pausenhalle der Bogner-Mittelschule statt: am 14. Juli um 18 Uhr die Sondersitzung zu Thema Krankenhaus sowie am 27. Juli die reguläre Sitzung. Wie Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch weiter sagte, tagt der Ferienausschuss im August im Rathaus.

Zunächst zur Zeitplanung: Die Freundschaftswochen sollen laut Schindelmann mit einem Festakt am 19. Mai in Selb beginnen und zum oder rund ums Porzellinerfest enden, wobei auch nach diesem Termin noch Veranstaltungen in Tschechien stattfinden könnten. Der Geschäftsführer legte einen Entwurf für einen Zeit- und Veranstaltungsplan vor, der aber noch lange nicht endgültig ist. Darin sind auch bereits bestehende Veranstaltungen berücksichtigt, etwa das Foodtruck-Festival am Porzellanikon, das Meilerfest, das Wiesenfest oder die Eröffnung der Wochen des Weißen Goldes. Dazu kommen viele weitere Veranstaltungen, etwa mit den Prager Smetana Philharmonikern, die Europa-Tage der Musik, ein Gastspiel des Jugendsymphonieorchesters Oberfranken und - als einer der Höhepunkte - ein Rekordversuch für die "längste Kaffeetafel der Welt" bei Wildenau - zusammen mit dem Porzellanikon und dem Verein "Porzellanstraße".

All das ist aber noch im Fluss und muss mit allen Beteiligten abgesprochen werden. Zusätzlich gebe es Kooperationen mit Schulen, Kirchen, Vereinen und Einrichtungen, etwa Sportevents, Exkursionen oder Vorträge.

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch gab Schindelmann zu Beginn der Sitzung viele Vorschusslorbeeren mit. Der Beirat, der einen Tag vor dem Stadtrat getagt hatte, sei mit der Arbeit der Selb 2023 sehr zufrieden. Der gestellte Auftrag werde gut umgesetzt, die Arbeit des Geschäftsführers und des gesamten Teams komme bei Ministerien und Bezirksregierung gut an.

"Für unsere Veranstaltung gibt es kein Vorbild", stellte Schindelmann zu Beginn seiner Ausführungen fest. Aufgabe sei es jetzt, die vielen Komponenten der Beteiligten zu einem großen Ganzen zusammenzufügen.
Schindelmann listete auch die Ziele noch einmal auf. Eines davon sei, die städtebauliche Entwicklung in Selb substanziell voranzubringen. In diesem Bereich sei alles auf dem Weg, die elf baulichen Maßnahmen in Selb seien vorbereitet und lägen im Zeitplan.

Außerdem gehe es darum, durch Veranstaltungen die mediale Aufmerksamkeit auf Selb und die Region zu lenken - und zwar in ganz Deutschland und ganz Tschechien. Mit den Veranstaltungen wolle man die Besonderheiten der Region präsentieren, die vielfältigen Verbindungen zwischen Bayern und Tschechien erlebbar machen, die Wichtigkeit des Zusammenlebens im Herzen Europas betonen. "Gerade Corona hat uns gezeigt, welche Bedeutung diese Verbindungen haben.

Durch die Erreichung dieser Ziele wolle man nachhaltige Effekte erzielen: nämlich für eine dauerhaft modernisierte Infrastruktur in Parks, an Gewässern und im Verkehr, für den Tourismus, für eine weiter gefestigte Städteachse Selb-Asch, die gemeinsam ja ein Oberzentrum bilden.

Die in die BTFW einbezogenen Gebiete seien in Bayern und Tschechien in etwa gleich groß. Dazu gehörten ganz nach dem Motto "In der Region für die Region" der gesamte Bereich zwischen Hof, Wunsiedel, Karlsbad und auch der Vogtlandkreis. "Unser wichtigstes Ziel muss sein, dass wir Menschen von Selb begeistern und sie dazu bringen wiederzukommen. Die Region sei vergleichbar mit einem Stadion, in dem ganz unterschiedliche Shows stattfinden.

Schindelmann legte Wert darauf, dass die BTFW auch mit anderen großen Veranstaltungen im Freistaat kooperieren, sie in die Region einladen oder selbst an anderer Stelle präsent sind.

Oberbürgermeister Pötzsch lobte, wie umfangreich und breit aufgestellt die Freundschaftswochen seien. Besonders wichtig sei es, die tschechische Seite miteinzubeziehen und über den Tellerrand zu schauen. Wichtig sei auch, alle Altersgruppen anzusprechen, "damit die Menschen gerne zu uns kommen".

Dr. Klaus von Stetten, Sprecher der Aktiven Bürger, sprach mehrere Bereiche an, die sich ebenfalls in den Freundschaftswochen wiederfinden könnten: Das Thema Bahn wegen des Lückenschlusses zwischen Selb-Plößberg und Asch sowie wegen des Freiheitszuges und die Genussregionen in Bayern und Tschechien. Er erinnerte auch an das Drachenfest in Wildenau.

Walter Wejmelka (SPD) fügte an, dass man unbedingt auch die Selber Partnerstadt Pardubice einbeziehen sollte. Dazu versicherte Schindelmann, dass alle Städtepartnerschaften eine Rolle spielen sollen.

Das Fazit zog OB Pötzsch: "Wir sind auf dem richtigen Weg und werden ihn weiter beschreiten."

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