Wunsiedel Betrüger klingeln an der Tür

David Trott
Der Strompreis ist zuletzt im Schnitt um fast 6 Prozent gestiegen. Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Zentralbild/dpa

Im Versorgungsgebiet der SWW versuchen Gauner, die Strom-Kunden um ihr Geld zu bringen. Sie bieten vermeintlich günstigere Tarife an.

 
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Wunsiedel - Mehrerer Anrufer haben am Mittwoch den Stadtwerken Wunsiedel (SWW) von unseriösen Anrufen und sogar Besuchen an der Haustür berichtet. Die Personen hatten sich als Mitarbeiter der SWW ausgeben, die den Kunden einen neuen Tarif empfehlen wollten. Den vorsichtigen Stromkunden wurde jedoch schnell klar, dass ihnen mit einer Betrugsmasche dubiose Verträge angeboten werden sollten.

"Solche Fälle treten immer wieder auf. Wir sind deshalb sehr dankbar, dass unsere treuen Kunden so schnell reagieren und mit ihrer Meldung an uns andere Verbraucher schützen", sagt der Geschäftsführer der SWW, Marco Krasser. Die SWW kündige eigene Aktionen immer vorher in der Presse, in den sozialen Medien, auf der Internetseite des Unternehmens oder auf dem Postweg an. Bei Vor-Ort-Terminen würden sich die Beschäftigten der SWW auch stets ausweisen. Krasser: "Wir raten im gesamten Versorgungsgebiet zur Vorsicht. Wenn den Nutzern etwas fragwürdig vorkommt, können sie gerne jederzeit bei uns nachfragen."

Diese Vorfälle wurden der SWW aus mehreren Ortsteilen gemeldet. Die Betrugsmaschen können, wie deren Geschäftsführer weiß, verschiedene Gründe haben. Oft werde versucht, teuere Energieverträge anzubieten, um hohe Provisionen einzukassieren. Wer dann nicht schnell reagiert, ist womöglich langfristig an den neuen Vertrag gebunden. "So vielfältig wie die Gründe für den unseriösen Anruf oder Besuch sind auch Tricks der falschen Energiedienst-Mitarbeiter", sagt Krasser. Aktuell werde wohl gern die reduzierte Mehrwertsteuer als Grund für die unangekündigte Störung angegeben.

Die Gauner erzählen dann, dass der Zählerstand sofort neu abgelesen werden müsse, um einen reduzierten Tarif zu bekommen. Nicht selten führten solche Gespräche dann zu einem teuren Neuvertrag. Gerne würden diese Besuche auch genutzt, um vermeintliche Mängel an der Hausinstallation aufzudecken, um leichtgläubigen Stromkunden eine Anzahlung für die Erneuerung der Elektroinstallation aus der Tasche zu ziehen. Im schlimmsten Fall sind es Diebesbanden, die den Haustür-Trick ausnutzten, um die Wohnräume auszuspähen.

Zwar werden von den Kunden der Energieversorgung Selb-Marktredwitz aktuell keine Betrugversuche gemeldet, die Nutzer sollten ihre Augen aber trotzdem offenhalten, rät die ESM. Speziell persönliche Daten wie Kundennummer, Zählerstand oder Durchschnittsverbrauch solle man besser nicht an Fremde weitergeben. Beide Nahversorger warnen davor, Verträge am Telefon abzuschließen. Sie bitten darum, ähnliche Telefonate oder Überraschungsbesuche zu melden.

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