Mit der Abstandsregelung hatten weder die Besucher, noch die beiden Musiker ein Problem. "Hört ihr uns überall?", fragte Thomas Goller, denn das Duo musste ja - ungewohnt unter einem Ahornbaum spielend - einen Radius von 180 Grad abdecken. Zusätzlich wehte zeitweilig eine kräftige Brise vom See her.
Die Zuschauer wussten, was sie erwartet: Ein Konzert in einer ungezwungenen, fast schon familiären Atmosphäre. Mit den "besten Songs der Welt", präsentierten "Goller & Götz" dem Publikum einen Querschnitt durch die Rock- und Pophistorie der 70er- und 80er-Jahre, gefühlvoll gesungen und sparsam instrumentalisiert mit Gitarre, E-Piano und Mundharmonika, unterstützt von gefühlvollem Solo- und zweistimmigem Gesang. Und das alles bei Bratwurst, Weißbier und Aperol Spritz. Bekannte und vertraute Stücke, Ohrwürmer wie "Tequila Sunrise" von den Eagles, "Piano Man", 1973 der erste große Erfolg von Billy Joel, und "Boys of Summer" von Eagles-Sänger Donald Hugh Henley, der dafür 1986 einen Grammy erhielt, wechselten sich ab mit nicht so oft gespielten Liedern, wie "The Great Suburban Showdown" von Billy Joel, und "Wasted on the Way" von Crosby, Stills & Nash.
Für viele neu war das Lied "Cello" von Udo Lindenberg, das daran erinnert, dass der Panikrocker tatsächlich mal ganz passabel singen konnte. Nicht fehlen durfte "American Pie" von Don Mac Lean, eine Hommage an Buddy Holly, Ritchie Valens und J. P. Richardson, die am 3. Februar 1959 bei einem Flugzeugunglück ums Leben kamen ("The Day the Music Died"). Und nicht zuletzt einer der ältesten Songs im Programm des Duos: "Don’t think twice, it’s allright" von Literatur-Nobelpreisträger Bob Dylan (2017). Übersetzung von Thomas Goller: "Denk net drüber nach, es bassd scho."
Es passte wirklich alles an diesem Abend. "So scheena Bumm muss mer einfoch live seng" war dann auch der allgemeine Tenor, nachdem die Musiker die sachkundigen Besucher noch nach ihren "Autokino"-Erfahrungen befragt hatten.