Beeindruckende Nachbarschaftshilfe

Kulmbach - Das bürgerschaftliche Engagement im Zeichen der Corona-Krise war und ist beeindruckend. Einen Überblick und zugleich Ausblick hierüber gab Gleichstellungsbeauftragte Heike Söllner vom Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement (KoBE) in der jüngsten Sitzung des Schul-, Sozial- und Migrationsausschuss. "Es gab unglaublich viel spontanes Engagement. Bereits ab Mitte März bildeten sich in fast allen Landkreisgemeinden ehrenamtliche Helferkreise, die Unterstützung bei Einkäufen und Besorgungen in der Nachbarschaft leisteten", sagte Söllner und verwies auf ein Netzwerk mit 20 Initiativen und zeitweise über 400 Helferinnen und Helfern.

Auch Landrat Klaus Peter Söllner kam zum Ergebnis: "Wir sind als Landkreis sehr stolz darauf, was da gelaufen ist." Mit dem vom Ministerrat beschlossenen Pauschalbetrag von 60 000 Euro, der jedem Landkreis zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements während der Corona-Krise zur Verfügung gestellt wurde, will der Landkreis Kulmbach drei Schwerpunktbereiche setzen:

eine vom Landkreis organisierte Dankeschön-Veranstaltung

die Verstetigung der spontanen Nachbarschaftshilfe in dezentraler Struktur

eine befristete Landkreisförderung für Maßnahmen zur internen Digitalisierung für Vereine und Verbände im Landkreis.

Hier will der Landkreis 15 000 Euro zur Verfügung stellen. Gefördert werden Maßnahmen mit den tatsächlich angefallenen und nachzuweisenden Kosten bis zu einem Höchstbetrag von 150 Euro pro Organisation und Kalenderjahr. Eingereicht können entsprechende Ausgaben rückwirkend ab 16. März 2020. Die "Ad-hoc-Förderung" kann unter der Telefonnummer-Nummer 09221/707-150 oder -149 beim Landratsamt Kulmbach beantragt werden.

Den Stand im Bewerbungsprozess zur Bildungsregion erläuterte Nicole Neuber. Hier ist der Landkreis Kulmbach in der Endphase . Es wird davon ausgegangen, das angestrebte Qualitätssiegel zur Anerkennung der Bildungsregion im Frühjahr nächsten Jahres zu erhalten.

Über das Integrationslotsen-Projekt am Landratsamt berichtete Souzan Nicholsen. Die Integrationslotsin verwies unter anderem auf den "Runden Tisch Ehrenamt" mit der Koordination und Vernetzung ehrenamtlicher Tätigkeiten und Akteure im Bereich Asyl, Integration und Migration auf kommunaler Ebene sowie einer Unterstützung und Schulung dieses Personenkreises, ein "Blaulichtwochen-Pilotprojekt", eine außerschulischen Hausaufgabenhilfe und eine interkulturellen Woche mit dem Thema "Musik verbindet und heilt."

Der neue Leiter des Kreisjugendamtes, Bernhard Rief, stellte die Kooperationsvereinbarung nach dem Gesetz zur Ausführung der Sozialgesetze mit dem Bezirk Oberfranken vor. Die Vereinbarung sieht nach den Worten von Rief deutlich mehr als eine optimierte Zusammenarbeit bei Einzelfällen vor.

So ist es auch das Ziel, die Weiterentwicklung und Gestaltung inklusiver Sozialräume beispielsweise durch gegenseitige Unterstützung und Abstimmung bei Planungen wie dem seniorenpolitischen Gesamtkonzept, der Teilhabestrukturplanung, dem Aktionsplan Inklusion und weiteren Vorhaben umzusetzen. Die Mitglieder des Ausschusses stimmten einem Beitritt ohne Gegenstimme zu.

Eine erneute Förderung erhalten die beiden Mehrgenerationenhäuser in Mainleus und der "Familientreff der Geschwister-Gummi-Stiftung" in Kulmbach. Dabei geht es um eine Kofinanzierungszusage für die Jahre 2021 bis 2028 mit 10 000 Euro für den "Familientreff" und mit 5000 Euro für Mainleus.

Bekannt gegeben wurden noch die Anmeldezahlen an den weiterführenden Schulen im Landkreis Kulmbach für das Schuljahr 2020/21: Carl-von-Linde Realschule: 83 Schüler, davon 28 in der offenen Ganztagesbetreuung und 16 in der gebundenen Ganztagesbetreuung. MGF-Gymnasium: 97 Schüler (31 offene und 29 gebundene Ganztagesbetreuung). CV-Gymnasium: 100 Schüler (24 Schüler in der offenen Ganztagesbetreuung und zwei Klassen in der gebundenen Ganztagesbetreuung.