Der äußerte sich am Einsatzort und informierte darüber, wie es zu dem Gasaustritt kommen konnte. Durch Flexarbeiten sei eine Leitung beschädigt worden. Dadurch sei es zu dem massiven Austritt des als Kühlmittel eingesetzten Ammoniak gekommen.
Stefan Reif-Beck war für die Polizei als Einsatzleiter vor Ort. Der Vorfall habe sich während des Abbaus der alten Kühlanlage ereignet, sagte er am Mittag. Die Lage habe sich verschärft, nachdem in einem der Räume, dort, wo das Ammoniak-Gas ausgetreten war, im Schlachthof Explosionsgefahr bestehe, sagte Reif-Beck.
Nachdem die unmittelbare Gefahr gebannt war und die Feuerwehr den gesamten Schlachthof lüftete, machten sich Mitarbeiter der Kulmbacher Firma Drechsler ans Werk. Sie mussten die Kanäle spülen, in denen sich das Ammoniak ebenfalls abgesetzt hatte. Mit der Spülung sollte verhindert werden, dass der beißende Geruch sich durch die Kanäle an anderen Orten ausbreiten konnte.
Die Stadt Kulmbach, betont deren Pressesprecher Jonas Gleich, sei dankbar, dass die Einsatzkräfte so schnell und mit großer fachlicher Expertise gehandelt haben. "Es hat sich ja herausgestellt, dass dieser Vorfall doch intensiver war als zunächst angenommen." Erfreut sei man in der Stadtverwaltung auch darüber, dass es bereits am Mittwochnachmittag wieder möglich gewesen sei, Tiere im Schlachthof anzunehmen und dass der Schlachtbetrieb nicht unterbrochen werden muss. "Wir hatten gehofft, dass die Kühlanlage noch in Schuss bleibt, bis die neue geliefert wird. Leider wurden wir eines Besseren belehrt. Wir hoffen nun, dass der Schlachthof bis zum Einbau der neuen Anlage reibungslos arbeiten kann." Wann die neue Kühlanlage kommt, ist noch nicht bekannt. Derzeit laufen die Ausschreibungen.
Erst Anfang Juni hatte der Stadtrat beschlossen, die fast 800 000 Euro anzufassen, die eine neue Kühlanlage kostet. Die alte Anlage war nach 45 Jahren, wie Schlachthofleiter Dirk Grühn vor einigen Wochen erst den Stadträten berichtet hatte, so in die Jahre gekommen, dass immer wieder Ausfälle aufgetreten waren. Doch bislang konnten sich Dirk Grühn und seine Mitarbeiter immer wieder mit Notreparaturen behelfen und damit die Funktion der Kühlanlage sicherstellen. Dass der Schlachtbetrieb nun ununterbrochen weiterlaufen kann, wurde durch die Arbeiten der Fachfirma möglich. Deren Monteure haben alle Leitungen so umgeklemmt, dass die Kühlkette im Schlachthof uneingeschränkt aufrechterhalten bleiben kann.