Lorenzreuth Windhose wirbelt durch Lorenzreuth

Peter Pirner
Nach der Windhose lag Stroh verstreut im Garten von Christel und Gerhard Ludewig. Foto: P. P. Quelle: Unbekannt

Es dauerte nur knapp eine Minute - dann war am Mittwoch gegen 16 Uhr das Grundstück von Christel und Gerhard Ludewig in der Lohstraße 17 in Lorenzreuth von Stroh übersät. Der Grund: Eine Windhose wirbelte durch den Ort.

 
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Auf dem Rasen und dem Hausdach, auf Büschen und Bäumen legte sich das abgeerntete Stroh vom benachbarten Getreidefeld einige Dutzend Meter weiter nieder. Auch bei den Nachbarn und auf der Straße sah es ähnlich aus. "Aus dem Nichts heraus kreiste der Wind über dem Feld", sagte der Hausherr. "Wir saßen gerade mit unserem Besuch beim Kaffeetrinken, plötzlich packte der Wind das Stroh und wirbelte es geschätzte 150 bis 200 Meter hoch, da waren ganze Büschel dabei." Seine Frau Christel ergänzte: "Das sah richtig spektakulär aus, vor meinem inneren Auge dachte ich an die Wirbelstürme, die man im Fernsehen aus Nord-Amerika kennt. Aber so schlimm war es natürlich nicht." Der Bauer, zu dem das Ehepaar ein gutes Verhältnis hat, war ganz betroffen und hat sein Stroh umgehend zu Ballen gepresst und abgefahren. Weder er noch das Ehepaar Ludewig haben so etwas bisher erlebt.

Die Windhose wird im Volksmund gern als Tornado bezeichnet und kommt in Deutschland in sehr seltenen Fällen und nur leichter Ausprägung vor. Windhosen können ganz plötzlich entstehen, wenn kalte und warme Luftmassen aufeinandertreffen. Dies ist häufig bei Wetterwechseln der Fall. Herrscht in der Bodennähe noch warme Luftmasse vor, strömt bereits in den oberen Luftschichten kalte Luft hinzu. Es können Wirbelwinde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 600 Stundenkilometern entstehen. In der Regel ist es nicht möglich, eine Windhose vorauszusagen, da diese in Sekundenschnelle entstehen kann.

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