Hof Zum Abschied eine kunstvolle Chronik

Hans-Dieter Nauck
Coronabedingt etwas später als sonst wurden langjährige Mitglieder des Köditzer Gemeindrates verabschiedet, die dem Gremium nach der Kommunalwahl im März nun nicht mehr angehören (von links): Margret Rüde (18 Jahre im Gemeinderat), Heinz Popp (zwölf Jahre), Bürgermeister Matthias Beyer, Elisabeth Schlegel (24 Jahre), Hartmut Drechsel (24 Jahre) und zweiter Bürgermeister Reinhold Frank. Foto: Nauck

Vier Gemeinderäte verabschieden sich. Mit Elisabeth Schlegel geht auch die erste Frau, die ins Köditzer Gremium gewählt worden war.

 
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Köditz - Die Verabschiedung der Köditzer Gemeinderäte, die dem Gemeinderat nach der Kommunalwahl im März nicht mehr angehören, konnte coronabedingt erst jetzt stattfinden. Sie fand bei einem gemeinsamen Essen im Gasthof Krauß in Joditz statt, zu dem auch die Ehe- und Lebenspartner der Ratsmitglieder eingeladen waren.

Nach dem Essen stellte Bürgermeister Matthias Beyer fest, politische und kommunale Ehrenämter seien Funktionen, in denen man selten Dank und Anerkennung ernte für den zusätzlichen Zeitaufwand, den man dafür betreibe. "Aber unsere Demokratie ist darauf angewiesen, dass Bürgerinnen und Bürger Aufgaben für die Gemeinschaft übernehmen." Mit Blick auf die vergangene Wahlperiode mit ihren 84 Gemeinderatsitzungen sagte Beyer, es seien finanziell gute Jahre für die Gemeinde gewesen, die zahlreiche Investitionen möglich gemacht hätten.

Bei der Verabschiedung der vier ausgeschiedenen Gemeinderatsmitglieder wies der Bürgermeister zunächst auf Gemeinsamkeiten von Elisabeth Schlegel und Hartmut Drechsel hin: Beide seien fast gleich alt, gemeinsam zur Schule gegangen und vor 24 Jahren sofort beim ersten Mal in den Gemeinderat gewählt worden. "Sie sind damit die letzten Gemeinderäte, die noch Sitzungen im alten Rathaus erlebt haben."

Elisabeth Schlegel, war die erste Frau, die in das Köditzer Gremium gewählt wurde. Sie war seit 2002 dritte Bürgermeisterin und seit 2015 Seniorenbeauftragte. Als zweite Frau war vor 18 Jahren Margret Rüde in den Gemeinderat gewählt worden; "und das als Zugereiste aus dem Emsland und gleich bei der erstmaligen Kandidatur". Zwölf Jahre hat Heinz Popp dem Gremium angehört, der damit die Tradition seines Vaters fortgesetzt habe, der über Jahrzehnte Gemeinderat gewesen war.

Allen Geehrten überreichte Matthias Beyer eine Abschiedsurkunde der Gemeinde und Erinnerungsgeschenke an die letzte Wahlperiode. Letztere erhielten auch die anderen Gemeinderatsmitglieder und Kämmerin Erika Feiler, die als Schriftführerin auch dem Gemeinderat angehört.

Zweiter Bürgermeister Reinhold Frank würdigte den guten Zusammenhalt zwischen Gemeinderat und Bürgermeister Matthias Beyer, dem er für seine Leistung dankte. Auch Elisabeth Schlegel dankte er für die Zusammenarbeit mit ihr als dritter Bürgermeisterin.

Ihren Dank hatte zuvor Elisabeth Schlegel auf besondere Weise bewiesen: Sie übergab der Gemeinde eine Chronik von Köditz, auf einer großen Seite zusammengefasst von Karl Benker aus Töpen und in dekorativer Kunstschrift wiedergegeben von Heidi Benker. Gerahmt und hinter Glas soll diese Chronik einen besonderen Platz im Rathaus erhalten.

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