Selb Andreas Erhard führt jetzt den TC Selb

Wolfgang Neidhardt

Der bisherige Stellvertreter übernimmt das Amt von Erich Schädlich. Der zieht nach zwölf Jahren eine positive Bilanz. Auf der sanierten Anlage tummelt sich der Nachwuchs.

 
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Selb - "Ich musste nicht lange überlegen." Andreas Erhard hat schon vor einem Jahr spontan ja gesagt. Gerade hatte ihm Erich Schädlich, der über ein Jahrzehnt den Tennisclub Selb geführt hatte, angekündigt, im Jahr 2020 Schluss zu machen. Für den bisherigen zweiten Vorsitzenden und Geschäftsführer war es keine Frage, sich um die Nachfolge zu bewerben. "Denn mein Herz schlägt für den Tennisclub Selb". Nun bestätigten die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung des Vereins den kompletten Vorstand - und erfüllten damit auch die Grundvoraussetzung, die Andreas Erhard für sein künftiges Tun erwartet: ein starkes Vorstandsteam.

Die Tennisclub-Führung

Präsident bleibt Otto Max Schaefer. Vorsitzender ist Andreas Erhard, zweiter Vorsitzender Oliver Netzsch, Geschäftsführer Martin Wölfel, Kassiererin Gabi Seifert, Sportwartin Nina Asperger, Jugendwartin Catherine Seidel, Liegenschaftswarte Oliver Roch und Patrick Seidel; letzterer ist auch für Sponsoring zuständig. Weiter gewählt sind als Pressewartin Anne Blohm, Vergnügungswartin Anna Seifert, Revisoren Gabriel Wölfel, Dr. Christian Poersch und Ulrike Wagner, Schriftführerin Karla Erhard. Um die Homepage kümmert sich Katharina Herold und um die Hallenbelegung Angela Wolfram.

Am Ende der Versammlung nannte der neue Vereinschef stichpunktartig die Ziele: Neue Mitglieder anlocken, die bereits erfolgreiche Jugendarbeit noch intensiver betreiben, die attraktive Anlage an der Hohenberger Straße weiter pflegen, in der benachbarten Halle in naher Zukunft den Boden erneuern, das Sponsoring intensivieren - und nicht zuletzt natürlich die Spieler und Mannschaften in der Erfolgsspur halten.

Zum Beginn seiner Ausführungen stand der Dank des neu gewählten Vorsitzenden an seinen Vorgänger: Erich Schädlich habe den Verein auf "grandiose Art" geleitet, kompetent, mit menschlicher Führung und klarer Strategie. "So ein Mann ist nur schwer zu ersetzen", stellte Andreas Erhard fest und ernannte den scheidenden TC-Vorsitzenden zum Ehrenmitglied.

Nicht nur sportlich sieht sich der Verein gut aufgestellt. In Vertretung der in Urlaub befindlichen Sportwartin Nina Asperger berichtete Andreas Erhard von zufriedenstellenden Resultaten bei den jüngsten Medenspielen: Die Damenmannschaft ist als Neuling Dritter geworden in der zweithöchsten Spielklasse Oberfrankens, die zweite Damenmannschaft hat in ihrer Liga unter fünf Teams den vierten Platz belegt, und die Herren 55 werden, wie auch die Damenteams, weiter in der Landesliga antreten. Ein Herrenteam wird weiter in einer Spielgemeinschaft mit dem EC Erkersreuth antreten.

Bei den Jüngsten in der Altersklasse U 10 stand laut Jugendwartin Catherine Seidel der Spaß im Mittelpunkt. Die U 12 hat unter vier Mannschaften einen guten zweiten Rang belegt. Der TC hofft, demnächst noch mehr Nachwuchsteams melden zu können. Immerhin ist die Zahl der jugendlichen Mitglieder von 2019 auf 2020 von 30 auf 35 gestiegen, während die Zahl der Erwachsenen leicht zurückgegangen ist, von 201 auf 192.

Die Aktiven können ihren Sport auf einer Anlage ausüben, die in gut einem Jahrzehnt praktisch runderneuert worden ist. Erich Schädlich blickte auf zwölf höchst arbeitsintensive Jahre zurück: Im Jahr 2007 musste der Vorstand feststellen, dass das Dach der Tennishalle nicht mehr dicht war. Dessen Erneuerung verschlang etwa 100 000 Euro. "Der TC hatte dieses Geld nicht", erinnerte Schädlich. Zunächst habe er sich mit Erfolg um Darlehen bemüht - und dann sei ihm die Idee gekommen, auf dem Dach eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Mit Hilfe von Peter Wolfram habe der Tennisclub das 300 000 Euro teure Projekt gestemmt. Aufgrund des finanziellen Rücklaufes zahle es sich bis heute aus.

Weitere Maßnahmen folgten: neue Beleuchtung und Renovierung der Heizung in der Halle sowie von Duschen und Terrasse, neue Fenster und ein neuer Anstrich für das Clubheim - und jüngst die Sanierung der Elektroleitungen im Clubheim. Schädlich fasste zusammen: "Die Anlage ist in sehr gutem Zustand, die Finanzen sind sehr gut und positiv."

Das bestätigte Kassiererin Gabi Seifert. Die Beiträge bleiben wie bisher, nur die Abos für Nichtmitglieder werden etwas teurer.

Für die Arbeiten an der Liegenschaft dankte der scheidende Vorsitzende Rainer Pöhlmann und Patrick Seidel: "Ihr habt die Liegenschaft toll in Schuss." Ein großes Lob durfte sich auch Jugendleiterin Catherine Seidel mit ihrem Trainerteam abholen: "Das Invest in unsere Jugend macht sich bezahlt."

Der TC profitiert davon, dass die Hutschenreuther-Tennishalle geschlossen worden ist und zahlreiche Aktive nun in seine Halle gewechselt sind. Die Buchungen für die Wintersaison sind positiv angelaufen. Das Schleifchenturnier auf den Freiplätzen sei ein voller Erfolg gewesen, ein zweites ist für Ende September geplant.

Die Hüttenkirchweih muss der Verein aber aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen absagen.

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