Weiträumig wurde unmittelbar nach Eintreffen der Rettungskräfte die Unfallstelle abgesperrt, an der Trümmer des zerschmetterten Flugzeugs weit verstreut umherlagen. Die Befürchtung, der Doppeldecker könnte in Brand geraten, bewahrheitete sich zum Glück nicht. Das könne, sagen Sportflieger, ein "glücklicher Ausgang" ebenso gewesen sein wie ein fast oder ganz leerer Tank. Als sicher könne man annehmen, dass der Pilot nicht versucht hatte, eine Notlandung auf der Wiese zu machen. Der Aufschlag in sehr steilem Winkel spreche dagegen. Die Aufklärung der Ursache müsse man nun den Experten überlassen. Die haben, das wissen erfahrene Piloten, verschiedenste Möglichkeiten. Beispielsweise sind Flüge radarüberwacht. Wie hoch über dem Boden und auf welcher Strecke der Flieger unterwegs gewesen ist, müsste sich demnach rekonstruieren lassen. Anhand des Drehzahlmessers könne man auch nachträglich noch herausfinden, ob der Motor beim Absturz noch Leistung hatte oder abgestorben war. Flieger vertrauen auf die Fachleute der BFU. Sie seien, so heißt es, für ihre akribische Arbeit und ihre Transparenz sehr geachtet. "Das hat seinen Grund auch darin, dass wir alle von gemachten Fehlern lernen wollen und müssen, um eine Wiederholung zu vermeiden", erklärt ein Pilot aus dem Kulmbacher Raum. Er kennt die Arbeit der Gutachter: "Puzzlestück für Puzzlestück wird zusammengetragen. Am Ende wird man relativ gut feststellen können, was geschehen ist."
Das verunglückte Flugzeug mit der Kennung N25LM, das der Pilot nach Angaben aus Fliegerkreisen am Kulmbacher Flugplatz vor etwa einem Jahr gekauft hat, gilt bei Kunstfliegern als legendär. Die "Pitts S1", in USA von Curtis Pitts entwickelt, hatte ihren Erstflug im Jahr 1945. Die amerikanische Kunstfliegerin Betty Skelton hat laut Wikipedia mit diesem Flugzeugtyp zahlreiche Titel errungen. Auch die Maschine, die nun auf der Wiese bei Poppenholz zerschellt ist, hat unter verschiedenen Piloten schon etliche öffentliche Auftritte hinter sich. Viele Fotos von dem Flieger mit seiner auffälligen Lackierung finden sich im Netz.
Von der einst stolzen Maschine war nach dem Absturz nicht mehr viel zu erkennen. Viereinhalb Stunden nach dem Unglück gab der eigens eingeflogene Gutachter die Bergung des toten Piloten frei. Dazu berichtet die Kulmbacher Feuerwehr: "Diese traurige Aufgabe, die sich als sehr schwierig herausstellte, übernahmen wir zusammen mit dem THW Kulmbach. Jeder einzelne Schritt wurde mit dem Sachbearbeiter der Flugbehörde abgesprochen. Das THW hatte die Einsatzstelle taghell ausgeleuchtet. Nach nochmal mehreren Stunden der Flugzeugbergung konnten die letzten Kräfte der FF Kulmbach und die örtlich zuständigen Wehren gegen 23.30 Uhr wieder einrücken."