Kulmbach - "Man muss die Feste feiern, wie sie fallen" - es gibt wohl kaum jemanden, der das Sprichwort nicht kennt.
Kulmbach - "Man muss die Feste feiern, wie sie fallen" - es gibt wohl kaum jemanden, der das Sprichwort nicht kennt. Doch was, wenn feiern gerade nicht möglich ist? Diese Frage hat sich auch das Team der AWO Kindertagesstätte "Fantasia" - Haus des Kindes in Kulmbach gestellt. In diesem Jahr feiert die Einrichtung ihr 20-jähriges Bestehen. Dieses Fest ausfallen zu lassen, stand nicht zur Debatte. Deshalb wurde nach einer Lösung gesucht. Und gefunden.
Im September 2000 hat die AWO Kindertagesstätte "Fantasia" - Haus des Kindes in Kulmbach ihren Betrieb aufgenommen. Zunächst wurden dort insgesamt 59 Kinder in Kinderkrippe, -garten und -hort betreut. Von Beginn an gehört auch Einrichtungsleiterin Elke Engelbrecht fest zum Inventar. Sie hat viele Entwicklungen im Haus durchlebt und fühlt sich bis heute sehr wohl in der Einrichtung: "Begonnen haben wir 2000 mit einer Menge neuer Kinder, neuen Mitarbeitern und einer halben Baustelle. Das erste Jahr war wirklich ein Abenteuer."
Am Anfang war der jetzige Hort noch eine altersgemischte Gruppe - halb Kindergarten und halb Schulkinder. Bereits 2003 wurde daraus eine reine Schulkindergruppe. Und obwohl in der Schule mittlerweile kostenfreie Mittagsbetreuungen angeboten werden, bleiben die meisten Schulkinder ihrer früheren Kindergarteneinrichtung treu und besuchen die Hortgruppe. Derzeit gehen mehr als 75 Kinder in die Einrichtung. Viele Kinder kommen im Alter von einem Jahr und gehen erst nach der vierten Klasse wieder. An eine Begegnung erinnert sich die Einrichtungsleiterin besonders: "Letztes Jahr hat ein Kind (10 Jahre) zu mir gesagt: ‚Mensch Elke, jetzt habe ich fast mein ganzes Leben hier verbracht und es war sooo toll!’… und hat mich ganz fest zum Abschied gedrückt. Fantasia ist also nicht nur eine Kindertageseinrichtung, sondern auch Familie." Deshalb stand es außer Frage, das Jubiläum coronabedingt unter den Tisch fallen zu lassen. Gemeinsam mit dem Elternbeirat wurde überlegt, wie das Jubiläum gefeiert werden könnte. Das Ergebnis: Es wird nicht nur einen Tag geben, an dem an das 20-jährige Bestehen erinnert wird, sondern ein ganzes Jahr. Deshalb gibt es ab September jeden Monat eine andere Attraktion. Gestartet wurde mit dem "Fantasia"-Quiz, bei dem fünf Gewinner einen Preis bekommen.
Im Oktober findet dann ein Malwettbewerb für den Fantasia-Kalender 2021 "So schön ist Fantasia" statt. Außerdem wird es noch eine Ausstellung "fantastischer Werke" und Fotos der Kinder geben sowie eine Tombola-To-Go - um nur einige Highlights zu nennen. Im letzten "Feiermonat" wird dann eine Zeitkapsel vergraben, die beim Jubiläum in zehn Jahren wieder ausgebuddelt wird.
