Schräge Töne wider Willen: Auch die Patenschaften waren hilfreich: Hier kann sich jeder Interessent eine Pfeife persönlich widmen lassen, für die er dann einen Obolus entrichtet. "Ich hab da mitgemacht. Meine Pfeife ist die größte", sagt Organistin Gislinde Schuster-Namer mit verhaltenem Stolz. Sie ist froh, dass die "Königin der Instrumente" nun wieder gut klingt: "Es war ja schon schlimm. Vorher hattest du den Eindruck, dass du falsch spielst." Dies hing mit dem Umstand zusammen, dass die Intonation nicht mehr beständig war. Will heißen: Die Töne wurden völlig anders wiedergegeben, als sie hätten klingen müssen. "Zwei bis drei Töne zu tief", wirft Cornelia Helfricht ein. Auch sie ist glücklich, dass das Meisterwerk aus Holz und Metall gerettet werden konnte. Die Organistin würdigt hier vor allem das Engagement des örtlichen Kirchenpflegers Klaus Geier, der das Projekt maßgeblich begleitet hat.
Konzerte im Advent geplant: Der ist ebenfalls mit dem Ergebnis zufrieden. Für die nächsten 40 bis 50 Jahre sei der Bestand nunmehr gesichert, hofft er. Wenngleich es auch weiterhin noch einiges zu tun gibt. Im Ansaugkanal für die Luftzufuhr zur Orgel müssen Filter eingebaut werden, damit nicht Schmutz und Staub ins Innere gelangen. Um weitere Ausgaben zu sparen, will die Gemeinde diese Arbeiten in Eigenregie durchführen. Das kommt deutlich günstiger als die veranschlagten 5000 Euro.
Zudem will man künftig besonderen Wert darauf legen, Temperatur- Schwankungen in der Kirche zu vermeiden. Denn dies gilt als eine ideale Voraussetzung für den zerstörerischen Pilzbefall. Schließlich möchte man den Erfolg der Restaurierung nicht wieder aufs Spiel setzen. Und man will die noch klaffende Finanzlücke von 14 000 Euro schließen. Dazu plant Cornelia Helfricht im Advent Konzerte. Die Einnahmen mindern das Finanzloch, so die engagierte Organistin. Diese Initiative hat zudem einen günstigen Nebeneffekt: In der veranstaltungsarmen Corona-Zeit "braucht der Mensch was für seine Seele". Und dazu kann die Strebel-Orgel in St. Michael eine ganze Menge beitragen. Jetzt wieder mit klarem, reinem Klang. red