Entdecken, dass Schule mehr ist als nur Lernen: Ulrike Endres, die als Leiterin des CVG früh mit dem Virus umzugehen hatte, erzählte von Erfahrungen ihrer Schüler, die im Distanzunterricht wahrnahmen, dass es in der Schule nicht nur Lernen als Speichern von Wissen geht, sondern auch um Begegnung und Gemeinschaft. "Schön" habe ein Kind gesagt, als man wieder im Schulhaus zusammenkommen konnte. Dass es nicht nur um Anerkennung, um Sammeln von "Likes", gehe, sondern auch darum, seine Talente als Auftrag zu verstehen. Und: Während der Pandemie haben sich erheblich mehr Schüler dafür interessiert, nebenbei Sanitäter zu werden.
Wie der Kulmbacher Mediziner mit der Pandemie umgeht: Dr. Thomas Banse blickte zurück, dass alle Maßnahmen ab Beginn der Krise "es wert gewesen" seien, sie zu veranlassen. Auch wenn man inzwischen dazugelernt habe und jetzt gezielter vorgehe. "Anfangs durften Patienten nicht kommen, später trauten sie sich nicht, ins Krankenhaus zu gehen." Und, resümierte Banse, habe sich der Umgang miteinander im Haus geändert. Die Wertschätzung für die Pflege- und Rettungsberufe sei gestiegen.
Die Herausforderungen für die Kommunalpolitik: Ralf Hartnack dachte im Lockdown zunächst an "eine kurze Zeit der Pause", was sich im Baugewerbe aber als Illusion erwies; dort ging es fast unvermindert weiter. Auf politischem Gebiet kam der Lockdown unpassend zur Kommunalwahl. Sitzungen finden nun nicht im kleinen Sitzungssaal statt, sondern in der Dr.-Stammberger-Halle. Ob man sich daran gewöhnen könne? "Es gibt mehr Miteinander als Gegen- oder Nebeneinander. Projekte funktionieren wieder besser miteinander. Um die beste Sache wird weiter gestritten, aber nicht mehr persönlich gegeneinander." Im Augenblick scheine man sich mehr um regionales Handeln zu kümmern - nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich; der Nachbar komme wieder stärker ins Blickfeld.
Die Kirche wird kreativ: Auch für die Kirche hat Corona einiges verändert. Das war aus Bemerkungen aus dem Zuhörerkreis zum Abschluss der Veranstaltung zu hören. Sie habe die Kirche lebendig-kreativer erlebt, sagte Christina Flauder. Zusammenkünfte draußen und über Videos hätten das kirchliche Leben bereichert - ein Umstand, den Dekanatsjugendreferent Stefan Ludwig auch nach der Krise so weitergeführt wissen will, denn die Krise sei für die Kirche die Chance zu medialer Kompetenz geworden.