Rugendorf Ein Ort, die Schöpfung zu bewahren

Gabriele Fölsche
Regionalbischöfin Dorothea Greiner (Bildmitte) eröffnete den Lehrfriedhof in Rugendorf. Foto: Gabriele Fölsche Quelle: Unbekannt

Der bayernweit erste Lehrfriedhof für Artenvielfalt der Schöpfung ist am Freitagnachmittag in Rugendorf durch Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner eröffnet worden.

 
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Sie betonte: "Ein Lehrfriedhof für Artenvielfalt und Schöpfung ist bisher in Deutschland einzigartig. Er soll impulsgebend sein für Kommunen und Kirchengemeinden zur schöpfungsgemäßen, naturnahen Umgestaltung der Friedhöfe. "Denn Friedhöfe haben oft gar keinen weiten Weg, um "Oasen für Pflanzen und Tiere zu werden, sodass sich seltene Pflanzen und Tiere wieder ansiedeln - solche, die wir vielleicht schon lange nicht mehr gesehen haben."

Die Regionalbischöfin ist überzeugt, dass die Regeneration der Schöpfung ureigenstes Anliegen für Christen ist, die an Gott als Schöpfer und Erhalter dieser Welt glauben. "Wir können unseren Gott doch mit seinen Zielen nicht alleine lassen."

Dann las Greiner aus der zweiten Schöpfungsgeschichte, die überschrieben ist mit "Der Garten Eden". Laut dieser uralten biblischen Geschichte sieht Gott, dass es nicht gut ist, dass der Mensch allein ist. Er erschuf Eva, die zu Adam passt. Aber vorher gab Gott Adam die Aufgabe, die Geschöpfe mit Namen zu bedenken. "Viele, die auf einen Friedhof kommen, haben ihre Eva, ihre Frau, oder ihren Adam, ihren Mann, verloren. Die Schöpfung kann sie trösten - die Lebewesen, die sie plötzlich entdecken. Durch seine Schöpfung betreibt Gott Seelsorge an uns."

Greiner ist überzeugt, dass die Freude an der Schöpfung ein wesentlich stärkerer Motor zur Regeneration sei als der erhobene Zeigefinger. "Dieser Lehrfriedhof für Artenvielfalt der Schöpfung weckt ein neues Bewusstsein, auch neue Freude."

Stellvertretender Landrat, Jörg Kunstmann, sagte: "Die ökologischen Belange und die Schöpfung den Menschen wieder näher zu bringen, ist die Aufgabe, die wir haben." Rugendorfs Bürgermeister Gerhard Theuer bezeichnete Friedhöfe als Ort des Friedens, der Ruhe und als Ort des Nachdenkens. "Ich freue mich, dass dieser Ort zu einer Oase für Mensch und Tier wird."

Gleichzeitig zeigte sich der Bürgermeister stolz, dass in Rugendorf deutschlandweit der erste Lehrfriedhof für Artenvielfalt und Schöpfung entstanden ist.

Die Natur "einfach mal ihr Ding machen lassen", nirgendwo gehe das besser als auf Friedhöfen, ist der Nürnberger Pfarrer Jürgen Harder überzeugt. Er ist Vorsitzender des Vereins "Schöpfung bewahren konkret" in der evangelischen Landeskirche.

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