Naila Junger Franzose will Schüler begeistern

Sandra Hüttner
Unser Bild zeigt einige der Nailaer Gymnasiasten, die in den Genuss des "France Mobil" kamen, mit Monsieur Baptiste Moulac (vorn), Französischlehrerin Sabine Reif und Schulleiter Stefan Ernst (dahinter). Foto: S. Hüttner Quelle: Unbekannt

Am Hochfranken-Gymnasium in Naila macht das "France-Mobil" Station. Baptiste Moulac wirbt für seine Muttersprache und sein Land.

 
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Naila - "France Mobil" - so heißen die französischen Kulturinstitute auf Rädern, und so heißt auch das Projekt, mit dem junge Franzosen seit 2002 durch Deutschland touren. An Schulen werben die jungen Muttersprachler für ihr Land, die Sprache und die deutsch-französische Zusammenarbeit. Zwölf französische Referentinnen und Referenten sind während des Schuljahres unterwegs und wollen deutsche Schüler mit innovative Methoden für Frankreich begeistern. Einer ist Baptiste Moulac vom deutsch-französischen Institut in Erlangen. Der junge Mann kam mit kleiner Verspätung am Hochfranken-Gymnasium Naila an, denn das Navi hatte ihn falsch geleitet; so absolvierte der junge Mann unfreiwillig eine kleine "Tour de Oberfranken". Der positive Effekt: Er äußerte sich ganz begeistert über die Landschaft, trotz des trist-grauen Herbstwetters mit Dauerregen. So kann er es sich vorstellen, wiederzukommen; Baptiste Moulac möchte die Region gerne näher kennenlernen und auch das Outdoor-Sportparadies testen.

Seinen etwas anderen Unterricht zum Einblick in die französische Sprache begann der junge Mann, indem er die französische Fahne vorstellte, mit den Farben "bleu, blanc und rouge" - Blau, Weiß und Rot.

Französisch-Lehrerin Sabine Reif erklärte: "Wir haben das ,France Mobil‘ angefordert, da die Schüler der siebten Klassen bald entscheiden müssen, ob sie im neusprachlichen Zweig Französisch als dritte Fremdsprache wählen." In den Vorjahren hat das Gymnasium positive Erfahrungen mit dem "France Mobil" gemacht. Die jungen Franzosen bringen den deutschen Jugendlichen ihre Muttersprache mit Herzblut nahe, auf spielerische Weise - wie etwa beim Würfeln. Jede Seite des Würfels war mit einem französischen Ausdruck besetzt, den es dann galt, von der Tafel vorzulesen: Die Eins war "Bonjour", die Zwei "Salut", die Vier "Au Revoir". Nach anfänglicher Scheu klappte es prima. Monsieur Baptiste Moulac wusste zu begeistern und die Schüler mitzunehmen.

Während die Siebtklässler noch hier und da die deutsche Übersetzung zu den Erklä rungen erhielten, war bei den Acht- und Neuntklässlern das Abrufen ihres bereits erlernten Französisch vonnöten. Rund 80 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen sieben, acht und neun kamen in den Genuss des "France Mobil" mit einem echten Franzosen.

Viele Schüler hegen wohl Bedenken, dass Französisch wegen der Aussprache recht schwierig ist - nur wenige Finger gingen bei der Frage nach oben, ob sie sich Französisch als dritte Fremdsprache vorstellen können. Dabei gibt es so manche Parallelen zwischen den Sprachen, wie das Wort "interessant", das im Französischen ebenfalls "intéressant" heißt.

Das "France Mobil" des Deutsch-Französischen Jugendwerks wird in enger Zusammenarbeit mit der Französischen Botschaft und dem Institut francais Deutschland angeboten und von der Robert-Bosch-Stiftung, der Fleetpool GmbH, dem Deutsch-Französischen Institut Erlangen sowie dem Ernst-Klett-Verlag unterstützt. Seit 2002 hat das "France Mobile" mehr als 1,3 Millionen Schüler an zirka 16 000 Schulen erreicht.

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