Bad Steben Bad Steben fällt noch keine Entscheidung zu Solarparks

Sandra Hüttner
Bad Steben fällt noch keine Entscheidung zu Solarparks Quelle: Unbekannt

Die Firma Münch Energie will zwei Photovoltaik- Anlagen auf dem Gemeindegebiet bauen. Die Räte stehen dem Vorhaben skeptisch gegenüber.

 
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Bad Steben - Die Firma Münch Energie aus Rugendorf will in Bad Steben auf zirka 5,5 Hektar entlang der Reußischen Straße in Richtung Zeitelwaidt einen Solarpark errichten. Ein weiterer soll in Obersteben bei Lochau auf einer Fläche von rund 3,6 Hektar entstehen.

So beschäftigte sich der Bauausschuss zum wiederholten Mal mit einer Voranfrage dazu. Letztendlich gab es für den Vertreter der Firma, Benedikt Schwinger, weder eine Zu- noch eine Absage.

Bürgermeister Bert Horn bat um Geduld: Er verwies darauf, dass die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes für das kommende Jahr geplant ist. "Darin sollen mögliche Flächen für die Ansiedlung von Photovoltaikanlagen ausgewiesen werden."

Zuvor hatte der Bürgermeister die Solarpark-Pläne der Firma vorgestellt: Die Anlagen sollen eingezäunt werden. Außerhalb der Einzäunung sollen einheimische Bäume gepflanzt werden, um eine direkte Einsicht zu verhindern, erläuterte Horn. Die Anlage bei Bad Steben soll eine Leistung von sechs Megawatt und die Anlage in Ober-

steben von drei Megawatt aufbringen. In dem aktuellen Flächennutzungsplan sind die betroffenen Flächen als "Flächen für die Landwirtschaft" ausgewiesen. Die Grundstücke oberhalb der Einmündung von der HO 29 in Richtung Zeitelwaidt liegen im Bereich des Landschaftsschutzgebietes "Frankenwald". Deshalb müsse mit dem Landratsamt abgeklärt werden, ob hier Solarflächen zulässig sind. Benedikt Schwinger teilte mit, dass laut Aussage des Landratsamtes die Möglichkeit bestehe, diese Flächen aus dem Schutzgebiet herauszunehmen.

Schwinger erläuterte noch Allgemeines zum Projekt: 25 Prozent des benötigten Stroms in Oberfranken würden aus erneuerbaren Energien erzeugt, fünf Prozent in Bad Steben. Schwinger teilte mit, dass der Pachtvertrag mit dem Flächenbesitzer, der in Wien lebt, bereits geschlossen sei. Für die Kommune sei es wichtig, dass die Kosten für alle Anträge und Maßnahmen übernommen werden.

Schwinger versicherte außerdem, dass der Hersteller beim späteren Rückbau der Anlagen ein Modul-Recycling zusichert. Während der Nutzung würden die Flächen nicht versiegelt. "Die PV-Anlagen tragen zum Artenschutz bei. Denn dabei werden Flächen stillgelegt und keine Landwirtschaft mehr betrieben", erläuterte Schwinger die Vorteile. Die Flächen sollen zudem umweltverträglich von Schafen beweidet werden. Jeder Bad Stebener könne bei den PV-Anlagen durch Crowdfunding profitieren, aktuell gäbe es vier Prozent Rendite.

Christian Wages, CSU, sieht die Pläne kritisch. "Die Umsetzung auf den zwei geplanten Standorten finde ich sehr schwierig bis unmöglich", erläuterte Wages. Er erinnerte an bereits viele Absagen für PV-Anlagen. "Wir betrachten das Thema sehr sensibel und es braucht die richtigen Standorte."

Auch Oliver Rabel, SPD, sagte, er habe "Bauchschmerzen" hinsichtlich der Standortwahl. "Wir wissen, dass wir ohne erneuerbare Energien nicht von Kohle und Öl wegkommen und dass es Lösungen braucht." Aber gerade der Kurort Bad Steben müsse hier sensibel agieren.

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