Fichtelgebirge Pelzfabrik ist bald Geschichte

So sieht es in der ehemaligen Pelzfabrik in Weißenstadt aus. Die Industriebrache soll dem Erdboden gleichgemacht werden, die Voraussetzungen dafür sind nun erfüllt. Foto: Christopher Rau

Die Industriebrache in Weißenstadt wird zum Stadtumbaugebiet. Die Stadträte diskutieren außerdem über Feuerlöschteiche und Kindergartenplätze.

 
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Weißenstadt - Die ehemalige Pelzfabrik in Weißenstadt soll im kommenden Jahr abgerissen werden, und der ehemalige Netto-Markt gleich mit. Wie die Verantwortlichen dabei vorgehen werden, wurde bei der Stadtratssitzung am Mittwochabend im Bürgersaal in Weißenstadt diskutiert. Die Stadt muss das Gebiet zunächst erwerben, um darüber entscheiden zu können. Damit der insgesamt über eine Million Euro teure Kauf und Abriss der Gebäude von der Regierung von Oberfranken gefördert werden können, ist vorher noch eine wichtige Voraussetzung zu beachten: Das Areal muss ein sogenanntes Stadtumbaugebiet sein. Damit dem Projekt nichts im Wege steht und später das gesamte Gebiet neu bebaut werden kann, einigten sich Bürgermeister Frank Dreyer und die Stadträte darauf, die Pelzfabrik und den Netto-Markt zusammengefasst als Stadtumbaugebiet festzulegen. Was genau auf dem Gebiet neu entstehen soll, ist noch nicht bekannt. Darüber wollen die Stadträte zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung waren die Feuerlöschteiche in und um Weißenstadt. Laut der deutschen Industrienorm müssen Löschteiche grundsätzlich eingezäunt sein. Der Zaun soll dabei mindestens 1,25 Meter hoch und schwer zu überklettern sein. Die Weißenstädter Löschteiche sind jedoch nicht eingezäunt, und die Stadträte entschieden sich nun für eine Zaunvariante. Vor allem ging es dabei um den Teich in Schönlind. Etwa 125 Meter Zaun sind dort notwendig. Die anderen Löschteiche, unter anderem in Voitsumra, sollen aber auch bald eingezäunt werden.

Zur Wahl standen den Stadträten vier Optionen: Ein Maschendrahtzaun, zwei Varianten eines Doppelstabmattenzauns oder ein Zaun aus Fichtenholz. Den Maschendrahtzaun lehnten die Stadträte einstimmig ab. Es wäre zwar mit etwa 5700 Euro Gesamtkosten die billigste Variante gewesen, jedoch würde der Zaun schlicht nicht in das Erscheinungsbild von Schönlind passen. "Wir wollen unseren Dorfcharakter aufrechterhalten, wir sind ja kein Industriegebiet", stellte Stadtrat Markus Zitzmann von der SPD-Fraktion fest. Die Entscheidung fiel folglich auf den Holzzaun, der mit rund 9500 Euro Kosten jedoch die teuerste Option war.

Der Bedarf an Kita-Plätzen war außerdem ein wichtiges Thema. "Wir haben beim Kindergarten momentan sehr gute Buchungszahlen", berichtete Bürgermeister Frank Dreyer. Man müsse für das Kindergartenjahr 2020/21 tätig werden, denn es seien zusätzliche Plätze nötig. Demnach genehmigte der Stadtrat 34 Krippenplätze. Die bestehenden 100 Kindergartenplätze bleiben, um den Bedarf zu decken, weiterhin bestehen. Außerdem gibt es künftig zusätzliche 100 Plätze im Neubau des Hortes. Das Gebäude wurde schon im September fertiggestellt und bezogen. 61 der 100 Plätze sind bereits belegt.

Die Stadt plant noch in diesem Jahr eine Umfrage bei allen Familien, die Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren haben. Damit wollen die Verantwortlichen herausfinden, wie sich der Bedarf nach Kindergarten- und Krippenplätzen in den nächsten Jahren entwickeln wird.

Abschließend erinnerte Frank Dreyer bei der Sitzung daran, dass die Parkverbotszone vom Marktplatz bis in die Zeller Straße nun ausgeweitet und entsprechend beschildert wurde. Außerdem kündigte der Bürgermeister an, dass zum Volkstrauertag am kommenden Sonntag coronabedingt keine Gedenkfeier stattfinden wird. Zum Gottesdienst seien aber alle herzlich eingeladen.

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