Kulmbach Kulmbach geht ein Licht auf

Gabriele Fölsche

Das Turbinenhaus der Kulmbacher Spinnerei leuchtet wieder. Oberbürgermeister Ingo Lehmann schaltete am Montagabend das Licht an.

 
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Kulmbach - Vor einem Jahr ist das Turbinenhaus der alten Spinnerei schon einmal für einige Wochen illuminiert worden. Künftig wird das Industriedenkmal dauerhaft leuchten. "Damals war es ein Versuch, aus dem man Ideen und Verbesserungen für die eigentliche Fassadenbeleuchtung ableitete", erklärte Oberbürgermeister Ingo Lehmann bei einem Pressetermin am späten Montagnachmittag. Nachdem die Aktion damals auf großen Zuspruch gestoßen war, erfolgte 2020 die Ausschreibung der Arbeiten für die dauerhafte Illumination des gesamten Gebäudeensembles mit Mauerwerksscheibe und Mauerwerkskamin.

Die Planung übernahm hierfür das Kulmbacher Fachbüro Dreiplan, das wiederum durch die Fachhochschule Coburg unterstützt wurde. Oberbürgermeister Lehmann erinnerte daran, dass auch der ursprüngliche 15 Meter lange Schriftzug "Kulmbacher Spinnerei" saniert, eingefärbt im historischen Blau wieder angebracht wurde und nun hinterleuchtet wird." Die Gesamtkosten der Illumination belaufen sich auch 140 000 Euro.

Parallel zur Lichtinstallation wurde zudem das Umfeld neu gestaltet. "Hierzu wurde die Mauerscheibe zwischen Mauerwerkskamin und Turbinenhaus saniert und auch ein Fußweg direkt an dieser Mauer angelegt", berichtete das Stadtoberhaupt. Zudem wurden Flächen an der Seite zur Heinrich-von-Stephan-Straße in Teilen befestigt und gärtnerisch gestaltet. Somit ist die Hüllensanierung des Gebäudes abgeschlossen.

Als nächster Schritt stehe nun der Innenausbau an. "Ziel ist nach wie vor die Nutzung des Turbinenhauses als Kunst-, Kultur- und Veranstaltungshalle", sagte der Leiter der Tiefbauabteilung der Stadt, Bernd Ohnemüller. Zur Grundlagenermittlung wurden auf Anregung des Oberbürgermeisters Anfang Juni die Aktiven der Kulmbacher Kunst- und Veranstaltungsszene zum Erfahrungs- und Ideenaustausch in das Turbinenhaus eingeladen. Auch die Universität hat sich bereits an die Stadt gewandt und Interesse bekundet, in dem Gebäude Vorlesungen und andere universitäre Veranstaltungen anzubieten. "Alle Anregungen dienten als Grundlage für einen ersten Vorentwurf. Die Architekten Schäfer und Zink sind nun damit beauftragt, alle Erfordernisse der Fachplaner in eine Gesamtplanung zu überführen und die Kosten hierfür zu ermitteln. "Ziel ist es, diese Kostenermittlung und Gesamtplanung im Frühjahr 2021 abzuschließen, sodass diese dem Stadtrat als Entscheidungsgrundlage vorgelegt werden können, erklärte Ohnemüller. Er sagte, dass das Innere des Turbinenhauses die "eierlegende Wollmilchsau" werden solle, nutzbar für Ausstellungen, Theatervorführungen, Musikveranstaltungen oder zum Mieten für Vereine. Die Räumlichkeiten würden nach Fertigstellung für 400 Personen ausgelegt sein.

Während des Pressetermins erinnerte Ingo Lehmann daran, dass die Turbine in den Jahren 1920 bis 1922 im Rahmen der Modernisierung der Spinnerei eingebaut wurde. Mit der Einstellung des Betriebes 1994 wurde sie stillgelegt.

Ein Großteil des ehemaligen Kraftwerkes wurde in den Jahren 1997 bis 1999 abgebrochen. Das Turbinenhaus stand jedoch unter Denkmalschutz und blieb erhalten. "Die unsachgemäße Entkernung verursachte massive Schäden am Gebäude.

In diesem Zustand erwarb die Stadt Kulmbach das Turbinenhaus schließlich im Jahre 2013 sowie den gesamten noch brachliegenden Teile des Areals", sagte Ingo Lehmann. Die erste Teilsanierung, die 2019 abgeschlossen war, belief sich alleine auf 2,7 Millionen Euro.

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