Weil zu viel Personal in Quarantäne ist, muss in Hof eine Grundschule ihren Betrieb einstellen. Bis mindestens nächsten Mittwoch bleibt das Schulhaus geschlossen.
Hof – Es ist die Situation eingetroffen, die das Gesundheitsamt, das Schulamt und vor allem die Lehrer gerne verhindert hätten: Die erste Schule in der Stadt Hof muss aufgrund von Corona und der damit einhergehenden Quarantänepflicht für Lehrer und Schüler schließen. Es trifft die Grundschule Krötenbruck.
Am Mittwoch gab das Gesundheitsamt bekannt, dass in dieser Einrichtung eine Lehrkraft positiv auf das Virus getestet wurde und dadurch 55 Kinder sowie vier Lehrkräfte in Quarantäne mussten. Nun gibt es neue Entwicklungen: Es sind fünf von zehn Klassen in Quarantäne, wie die Schulleiterin, Liane Hagmann, mitteilt. Außerdem sind es mittlerweile (Stand Freitagmittag) zwei positiv getestete Lehrkräfte sowie ein positiv getesteter Förderlehrerpraktikant. Der Rest des Kollegiums warte noch auf das Ergebnis. „Lediglich drei Lehrkräfte stehen bislang als negativ getestet fest“, sagt Hagmann. Bislang war nur das Ergebnis eines Schülers positiv. „Die Testung einer vierten Klasse nach Bekanntwerden des ersten Falls liegt unterdessen vor: Alle Ergebnisse sind negativ“, teilt das Landratsamt mit.
Sehr spontan musste Hagmann am Mittwochabend die Entscheidung fällen, dass der Präsenzunterricht so nicht mehr tragbar ist. „Ich habe ohnehin eine sehr angespannte Personaldecke.“ Durch die verhängte Quarantäne bei einem Großteil ihres Personals, sah die Schulleiterin am Mittwoch kein Land mehr. „Ich habe in Absprache mit dem Gesundheits- und Schulamt beschlossen, dass die Schule den Rest der Woche zu bleibt.“
Da immer noch einige Testergebnisse weiterer Kontaktpersonen ausstehen und vermutlich erst am Wochenende bekannt werden, beschlossen die Beteiligten am Freitag, dass der Präsenzunterricht nun mindestens bis kommenden Mittwoch ausfallen muss. „Das Infektionsgeschehen an unserer Schule steigt“, schreibt Hagmann am Freitag in einem Elternbrief.
Das Homeschooling kann vorerst wie gewohnt vonstatten gehen, da bislang nur eine einzige Lehrkraft Symptome zeige und krankgeschrieben sei. „Ihren Unterricht übernehme erstmal ich“, sagt Hagmann. „Wir versuchen alles zu machen was geht und wollen das Homeschooling normal durchführen.“ Da sie noch nicht wisse, wie das Unterrichtsgeschehen nach Mittwoch aussehen wird, bittet sie die Eltern vorsichtshalber auch eine Betreuung über den Mittwoch hinaus zu organisieren.
Am Montagnachmittag ab 15 Uhr werde das Gesundheitsamt eine Teststation an der Schule zur Verfügung stellen, damit sich alle ausstehenden Schüler und Lehrer testen lassen können. „Erst nach diesen Tests wissen wir, wie genau es weitergeht.“
Die Entscheidung, dass die Schule am Donnerstag und Freitag geschlossen bleibt, musste die Schulleiterin selbst fällen. Es sei keine Anweisung vom Gesundheitsamt gewesen, was die „Situation nicht einfacher gemacht hat“.
