Kulmbach Mehr schwere Verläufe

Ende der Woche waren bis zu 19 Menschen wegen Corona im Klinikum. Das ist nicht die einzige Zahl, die den Verantwortlichen Sorgen bereitet.

 
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Kulmbach - Mit einiger Sorge blicken die Verantwortlichen des Klinikums Kulmbach, des Landratsamts und des Gesundheitsamts auf die Entwicklung, wie viele Covid-19-Patienten auf stationäre Behandlung angewiesen sind. 19 Menschen lagen am Donnerstag auf der Corona-Station im Kulmbacher Klinikum. Am Freitag waren es zwar nur noch15, einer davon intensiv.

Aber ein Grund, sich beruhigt zurückzulehnen, sei das auf keinen Fall, sagte Landrat Söllner. Was Dr. Camelia Fiedler, die Leiterin des Gesundheitsamts, umtreibt: Die Verläufe der Infektionen sind, wie sie festgestellt hat, deutlich schwerer als noch im September. "Wir sehen jetzt viel mehr Bedarf für klinische Behandlung."

Über Monate sei im Klinikum im Sommer und frühen Herbst gar kein Patient gelegen, informierte Camilia Fiedler. Am 1. November seien es dann zwei Personen gewesen, am Donnerstag 19, am Freitag 15. Eine Person aus dem Landkreis Kulmbach ist dabei auf intensivmedizinische Betreuung angewiesen.

Obwohl auch im September bereits zahlreiche Infektionen festgestellt wurden, seien die Folgen weniger schlimm gewesen. Das könnte nach Aussagen der Amtsärztin daran liegen, dass sich über den Sommer überwiegend jüngere Menschen infiziert haben, die eine Erkrankung in der Regel besser wegstecken, wenn sie gesund sind und keine Komplikationen dazukommen.

Der Altersdurchschnitt der 15 Menschen, die am Freitag noch im Klinikum waren, liegt laut Dr. Fiedler bei 70,8 Jahren. Daraus ergibt sich, dass es sich keineswegs vornehmlich um hoch betagte Patienten handelt. Vier der Patienten sind übrigens nicht aus dem Landkreis Kulmbach.

Dass sich Menschen mehrmals mit dem Corona-Virus infizieren können, habe sie auch im Landkreis Kulmbach schon feststellen müssen, sagte Dr. Fiedler. Das sei zwar sehr selten, aber es komme vor. Trotzdem schicke man Menschen, die schon eine Infektion hinter sich haben, nicht nochmals ein Quarantäne, wenn sie erneut als Kontaktperson der Kategorie I festgestellt wurden, aber selbst keine Anzeichen einer Erkrankung haben. mbu

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