Bindlach Gas-Unfall am Kita-Zentrum

Zwölf Krippen-Kinder und Erzieherinnen müssen zur Blutentnahme. Die Wehren aus Himmelkron und Lanzendorf sind auch vor Ort, um zu helfen.

 
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Bindlach - Auf der Baustelle des Kita-Zentrums am Bindlacher Berg hat es - wie erst am Samstag bekannt wurde - am Mittwoch einen Gas-Unfall gegeben, infolge dessen die zwölf Krippen-Kinder, die Erzieherinnen und Mitarbeiter der Gemeinde vorsorglich zur Blutentnahme geschickt worden sind. Zwei Kindern musste Sauerstoff verabreicht werden.

Eine Mutter, deren kleiner Bub die Einrichtung besucht, hat sich am Samstag gemeldet und von dem Vorfall berichtet, der ihr und allen weiteren Eltern Sorge bereitet: "Wir wurden am Mittwoch um 9.30 Uhr von der Kita informiert, dass wir unsere Kinder abholen sollten, weil es einen Gas-Unfall gegeben habe", berichtet die die Mutter. Die Kinder seien wegen Verdachts auf Kohlenmonoxid-Vergiftung ins Krankenhaus geschickt worden, weil es, wie eine Ärztin im Krankenhaus ihr gesagt habe, "eine mittelgroße CO-Exposition gegeben habe". Vor Ort sei ein Großaufgebot mehrerer Feuerwehren, unter anderem aus Bindlach, Bayreuth, Lanzendorf und Himmelkron gewesen. Zwei Kinder hätten über die Blutentnahme hinaus am Mittwoch noch gewisse Zeit im Krankenhaus bleiben müssen, weil man ihnen Sauerstoff verabreicht habe. Die Mutter sagt, sie und alle weiteren Eltern hätten sich gewundert, dass es über das Ereignis keine weiteren Infos gegeben habe. Das hinterlasse "einen schalen Beigeschmack".

Das habe daran gelegen, dass sich nach dem Einsatz am Mittwoch abgezeichnet hatte, dass es weder Personen- noch Sachschaden am Gebäude gegeben habe, sagt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, Stefan Probst. Der Vorfall sei der Polizeiinspektion Bayreuth-Land am Mittwoch um 9.10 Uhr gemeldet worden. Vor Ort habe man ermittelt, dass es "am Dienstag Arbeiten an der Abgasanlage der Heizung gegeben" habe. "Am Mittwoch haben Wasserwerker bei Messungen eine erhöhte CO-Konzentration im Gebäude festgestellt, daraufhin wurden" die Räume und Gruppen "vorsorglich evakuiert", wie Probst sagt. Dass zwei Kinder intensiver betroffen gewesen seien, habe die Polizei erst am Freitag gemeldet bekommen. Deshalb "wurde eine Ergebnismitteilung an die Staatsanwaltschaft geschickt. Es wird geprüft, ob fahrlässiges Handeln im Raum stehet".

Der Bindlacher Bürgermeister Christian Brunner sagt auf Anfrage unserer Zeitung, dass die Kindergarten-Leitung die entsprechende Meldung über die stärker betroffenen Kinder an die Polizei weitergeleitet habe. Die Gemeinde habe keine Information nach außen gegeben, "weil wir der Ansicht waren, dass das über die Polizei läuft", sagt Brunner.

Die Kita soll am Montag wieder öffnen. Heizungs- und Abgasanlage sind, wie Brunner am Samstagnachmittag sagt, bis in den Samstag hinein "instand gesetzt und abschließend geprüft worden".

Wie Brunner weiter sagt, sei von der Feuerwehr am Donnerstagmorgen das Gebäude, speziell der Kriechkeller in Nachbarräumen des Kellers, in dem die Gruppe untergebracht war, noch einmal in Augenschein genommen worden. "Es war bereits zu dem Zeitpunkt keine Abgaskonzentration mehr messbar."

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