So!: Sie wirken immer sehr gelassen. Gibt es dennoch Momente, in denen Ihr Puls rast?
Kai Pflaume: Ich kenne zumindest keine Versagensangst. Das ist sehr angenehm in diesem Job. Aber bei einer neuen Sendung besteht schon eine große Spannung. Man weiß nie, ob das alles funktioniert, was man sich überlegt hat und ob es beim Zuschauer ankommt. Ich brauche solche Herausforderungen.
So!: Wie schlau muss man sein, um in Ihrer neuen Show abräumen zu können?
Pflaume: Man sollte möglichst ein breites Wissen haben. Wir fragen zum Beispiel nach den Filmen von Tom Cruise oder den 50 beliebtesten Büchern der Deutschen. Das ist der Unterschied zu den Quizshows, wie man sie bisher kennt. Außerdem muss man das Glück haben, mit dem Themengebiet etwas anfangen zu können.
So!: Macht regelmäßiges Quiz- Fernsehen klüger?
Pflaume: Ich glaube nicht, dass man damit grundlegende Wissenslücken schließen kann. Aber einen Effekt haben solche Sendungen ganz bestimmt: Bei uns können sich Generationen vor den Fernsehern messen.
So!: Worin liegt Ihrer Meinung nach das Geheimnis des Erfolges der Quizshows und Wissens-Gameshows?
Pflaume: Der Mitrate-Aspekt ist ein entscheidender Faktor. Man möchte sich entweder selbst testen oder sein Mehr an Wissen gegenüber dem Kandidaten austesten. Man darf jedoch nicht vergessen, dass die Situation vor der Kamera sehr speziell ist. Da kann es auch mal zu einem Blackout kommen. Das ist zuhause auf dem Sofa dann doch etwas einfacher.
So!: Die zweite Folge von „Rich List“ wird am 27. Mai, Ihrem 40. Geburtstag, ausgestrahlt. Ist das ein glücklicher Sendetermin?
Pflaume: Ich hoffe natürlich, dass die Zuschauer mir eine schöne Quote zum Geburtstag schenken (lacht). Grundsätzlich geht man eine neue Sendung mit dem Glauben an, dass sie auch funktioniert. Vielleicht braucht die Sendung ein paar Folgen, bis sie sich durchgesetzt hat. Wenn nicht, wird sie irgendwann wieder eingestellt. So läuft das im Fernsehen. Der Erfolg muss nicht zwingend etwas mit der Leistung des Moderators zu tun haben.
So!: Ihr Traum ist, einmal zum Mond zu fliegen. Meinen Sie das wirklich ernst?
Pflaume: Ja. Ich bin überzeugt davon, dass die Technik in den nächsten 20 Jahren solche Flüge möglich machen wird. Ich würde nicht diese Millionen dafür ausgeben, die es heute kosten würde. Erstens habe ich die gar nicht. Zweitens könnte man damit viel sinnvollere Dinge unterstützen. Ich glaube, ein Flug zum Mond ist eine totale Bewusstseinsweiterung. Das wäre wahrscheinlich wie meine erste Reise 1991 nach Amerika. Für mich, der in der DDR aufgewachsen ist, war das wie ein Flug zum Mond.