Interview Selige Zeiten - diesmal wirklich

Das Ende kam überraschend. Eine kurze Pressemitteilung mit dem Wortlaut "Jo, das war's leider" - und Selig waren Geschichte. Eine der beliebtesten deutschsprachigen Rockbands hatte sich aufgelöst, auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Für das Scheitern gab es mehr Mutmaßungen als Erklärungen. Schlimmer noch: Wer die Hamburger Schule um Bands wie Blumfeld oder Tocotronic nicht mochte, stand ziemlich allein da. 1999 war das. Sänger Jan Plewka und Drummer Stephan "Stoppel" Eggert gründeten zwischenzeitlich Zinoba und TempEau, Gitarrist Christian Neander rief mit Kungfu den "härteren Bruder von Selig" ins Leben, Keyboarder Malte Neumann versuchte sich am Saunaclub, Bassist Leo Schmidthals arbeitete unter anderem mit Echt und Joachim Witt. An die alten Erfolge konnte keines der Bandmitglieder anknüpfen. Jetzt, zehn Jahre später, sind Selig wieder da. Mit einem neuen Album, mit einer kleinen Clubtour. Die innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war. Und das, obwohl die neue Platte noch gar nicht veröffentlicht war. Die früheren Fans scheinen ihren wiedergewonnenen Helden blind zu vertrauen. Und wenn man Jan, Stoppel und Malte so lauscht, dürfen sie das auch ruhig. Denn von alten Zwistigkeiten ist während des Interviews mal so gar nichts zu spüren. Für sie zählt die Gegenwart.

 
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