"Wir kamen nach Hof, und es war zehn Grad unter Null", erinnert sich Hans Noever. Jea-
nine Meerapfel bestätigt: "Man fror sehr viel." – "Gespräch Retro Hofer Filmtage" heißt ein Programmpunkt des Jubiläums-Festivals. Bei der ersten Runde am Donnerstag saßen neben Meerapfel und Noever noch Alexander Kluge und Christoph Schlingensief mit Rainer Gansera, einem Journalisten der Münchner Süddeutschen Zeitung, am Tisch. Der Moderator erläuterte das Thema: Es gehe um den Aufbruch des jungen deutschen Kinos, die Anfänge in Hof und die gesellschaftlichen Aufbrüche in jener Zeit.

Also man fror. Von der oft gerühmten Nestwärme des Hofer Festivals spürte Hans Noever nichts. Ein wunderbares Chaos, sagt er, sei es gewesen: "Wir alle regten uns gegenseitig auf." Er selbst begann zu filmen, weil er, der Schriftsteller, plötzlich Angst hatte vorm leeren Blatt und zugleich die Lust am Machen und am Abenteuer verspürte. Unkonventionell mussten fast zwangsläufig die Ergebnisse sein. Auch Kluge räumt im Rückblick auf die berühmte Oberhausener Gruppe ein: "Wir wussten doch gar nicht, wie man Filme macht."