Wunsiedel - Irgendwie sind alle Beteiligten gegen die geplante Höchstspannungs-Gleichstromtrasse. Doch über die Frage, wer wie dagegen ist, lässt sich gut streiten. So greift nun die Bürgerinitiative Fichtelgebirge in einem offenen Brief Landrat Dr. Karl Döhler scharf an. Wie berichtet, muss Döhler einen Kreistagsbeschluss vollziehen, der besagt, dass der Landkreis die HGÜ-Trasse komplett ablehnt. Auch hat er sich um juristischen Beistand im Kampf gegen die Leitungen durch das Fichtelgebirge kümmern müssen. In der von Sprecherin Heike Bock unterzeichneten Pressemitteilung wirft die BI Fichtelgebirge Döhler vor, seine Meinung in Bezug auf die Trasse seit Jahren immer wieder zu ändern. So habe er 2014 eine Resolution gegen die Trasse unterzeichnet. Ein Jahr später habe er in einem Interview geäußert: "Sinn macht nur: Oben im Norden rein und unten im Süden raus, kein Theater zwischendurch." Im April 2017 habe der Kreistag besagten Beschluss gegen die Trassen gefasst. "Und im Juni 2018 treffen Sie sich, im Schlepptau mit CSU-Landtagskandidat Martin Schöffel mit unseren Nachbar-BIs und wollen um deren Zustimmung für eine Erdverkabelung entlang der A 93 werben. Wir sind der Meinung, dass Ihr Handeln weder strukturiert noch solide ist. Seit 2014 ändern Sie fast jährlich Ihre Meinung", heißt es in dem Schreiben. Die BI fordert Döhler auf, ihr mitzuteilen, "auf welcher Seite Sie final stehen".