Schirnding – Wie das Polizeipräsidiums Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof mitteilen, nahmen Marktredwitzer Polizisten und Selber Schleierfahnder einen 28 Jahre alten Litauer, der massiv Widerstand leistete, kurz vor der tschechischen Grenze fest. Den Luxuswagen hatte der Mann offenbar in der Nacht zuvor in Baden-Württemberg gestohlen.

Gegen 21 Uhr fiel den Selber Fahndern der Mercedes AMG aus dem Rems-Murr-Kreis auf der B303 bei Bad Alexandersbad auf. Die baden-württembergischen Polizei teilte ihren oberfränkischen Kollegen mit, dass das Fahrzeug im Wert von rund 100 000 Euro als gestohlen gemeldet war. Weil der 28-jährige Fahrer teilweise mit hoher Geschwindigkeit in Richtung tschechische Grenze fuhr, errichteten Polizisten aus Marktredwitz und Wunsiedel mit Unterstützung der Bundespolizei bei Schirnding eine Straßensperre. Unmittelbar davor keilten mehrere Streifenwagen den Mercedes ein. Zwei Beamte wollten den Mann festnehmen, als der Tatverdächtige plötzlich den Rückwärtsgang einlegte und einen Streifenwagen trotz angezogener Handbremse etwa 75 Meter nach hinten auf ein unbeteiligtes Auto schob. Als der Mercedes schließlich stehen blieb, schlugen die Beamten zwei Scheiben ein und entriegelten die Fahrertür. Obwohl der 28-Jährige erheblichen Widerstand leistete, klickten die Handschellen.

Drei Beamte und der Festgenommene erlitten leichte Verletzungen und mussten medizinisch versorgt werden. Bei seinem Fluchtversuch verursachte der Mann, der noch nie im Besitz einer Fahrerlaubnis war, einen Sachschaden von etwa 27 500 Euro. Nach Ermittlungen der Kripo und der Staatsanwaltschaft erging am Donnerstagnachmittag Haftbefehl gegen den Litauer. Beamte brachten ihn daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt.