Bernd Gemeinhardt hat Helene Fischer gar nicht erkannt. „Ich stand mit ihr im Aufzug, habe es aber nicht gemerkt“, sagt der Betriebsleiter der Hofer Freiheitshalle zehn Jahre später: Die Fischer sei mit Jogginghose und Kapuzenpulli unterwegs gewesen, und Gemeinhardt hat den größten Schlagerstar des Landes gedanklich gar nicht mit der zierlichen Frau zusammengebracht. Helene hieß vor zehn Jahren der erste große Stresstest für die damals generalsanierte Freiheitshalle. „Die Wände waren noch nicht überall gestrichen – aber das Konzert mit 3500 Gästen hat funktioniert“, sagt auch Peter Nürmberger vom Fachbereich Kultur. Wer damals dabei war, der erinnert sich noch, dass die Klimaanlage noch nicht ganz austariert war: Gerade in den hinteren Reihen schwitzten die Zuschauer wie in der Sauna. Und egal, von welchem Sitzplatz aus: Alle waren beeindruckt von der schieren Größe der Fischer-Bühne, die mit Ach und Krach ins Haus gepasst hat. „Die Bühne war in den USA gebaut worden – mit dabei war ein US-Kamerateam, das eine Doku über die Produktion gedreht hat: inklusive eines Interviews mit Helene Fischer, die dafür auf einem Stuhl auf dem Dach des Festsaals saß, mit Blick über die Stadt“, erzählt Nürmberger. In zehn Jahren neue Freiheitshalle haben seine Kollegen und er unzählige Menschen kommen und gehen und wiederkommen sehen – von den ganz Großen im Showgeschäft bis zu den kleinsten Helfern, die beitragen, eine Produktion zu stemmen. Seither haben sich auch Halle und Mannschaft viele Male neu erfunden. Und haben eine Marktlücke entdeckt, mit der vorher keiner gerechnet hätte.