In der Pressekonferenz ging Friedrich Herdan auf das Markenzeichen der Coburger IHK ein. „Wir wissen, was unsere Wirtschaft im Innersten bewegt und können so unsere Leistungen auf deren Anforderungen zuschneiden.“ Als Beispiele nannte der Präsident die Qualifizierung von Mitarbeitern, Beratungen beim Auslandsrecht – für die stark exportorientierte Coburger Wirtschaft ein zentraler Punkt –, Unterstützung in Fragen des Umweltrechts – in Zeiten des Klimaschutzes und der damit zusammenhängenden Gesetzgebung ein immer wichtiger werdendes Feld – sowie „die Hilfe in Krisensituationen“.
Viele Firmen, die im Wirtschaftsraum Coburg angesiedelt sind, hätten nationale und internationale Bedeutung, es seien zahlreiche „hidden champions“ darunter. Diese Stärke gelte es zu bewahren und auszubauen. Und dabei spiele die Industrie- und Handelskammer eine wichtige Rolle.
Das unterstrich Siegmar Schnabel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg. Der Dienstleistungsgedanke präge deren Arbeit, „ist die DNA unserer Kammer“.
Die Geschichte der Industrie- und Handelskammer zu Coburg beginnt am 1. Dezember 1890 mit einer flammenden Rede, die Professor Alexander Schmidt vor großem, hochrangig besetztem Publikum gehalten hat. Der damalige Vorsitzende des Coburger Kunst- und Gewerbevereins prangerte die Versäumnisse im Wirtschaftsraum Coburg an. Es dauerte bis zum 18. März 1896, bis die erste Vollversammlung der IHK zusammentrat – das offizielle Gründungsdatum der Kammer. Das sei, so Präsident Friedrich Herdan, ein bedeutender Schritt gewesen, „weil damit endlich eine handlungsfähige Organisation der wirtschaftlichen Selbstverwaltung in Eigenverantwortung entstand“. Die Coburger Wirtschaft sei mit dieser Interessensvertretung „also tatsächlich mündig“ geworden, erläuterte Herdan.
Von Beginn an sei die IHK nicht nur Wirtschaftskammer, sondern Herzkammer des Coburger Standorts mit der Stadt und dem Landkreis gewesen. Sie wolle, wie es der erste Präsident Albert Rose und Hauptgeschäftsführer Karl Hirsch in ihrem ersten Jahresbericht formulierten, „eine für Handel und Industrie, Gewerbe und Verkehr und deren Bedürfnisse nach jeder Richtung ersprießliche Tätigkeit entfalten“. Diese Leitlinie hätten seit 125 Jahren Vollversammlungen, Führungspersönlichkeiten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Verpflichtung verstanden und sich danach ausgerichtet: „Wirtschaftsnah und innovativ“, betonte Präsident Friedrich Herdan.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gratuliert der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Coburg mit einer Videobotschaft. Söder, der auch schon in der Vollversammlung im Palais Edinburgh am Schlossplatz zu Gast war, würdigt die IHK als Ideengeber für die Region. Das macht der Ministerpräsident beispielsweise an der Entwicklung Coburgs zum Hochschulstandort fest. Söder, der zudem Schirmherr des Internationalen Samba-Festivals war, bezeichnet Coburg als „wunderschöne Stadt“ in einer „großartigen Region“ mit vielen und guten Ideen. Damit werde nicht nur der Wirtschaftsstandort gestärkt, sondern auch junge Menschen angelockt. Ihn freue es, dass in Coburg innovativ gedacht werde und versichert: „Bayern steht zu Coburg und der Ministerpräsident zur IHK.“
Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), war ebenfalls schon Redner vor der Coburger IHK-Vollversammlung. Und er kennt deren Präsidenten Friedrich Herdan seit Langem, erklärt Wansleben in einer Grußbotschaft zum 125-jährigen Bestehen. Die Kammer vergleicht er mit einem kleinen gallischen Dorf und dessen Zaubertrank. Es sei beeindruckend, mit welchem Herzblut und Einsatz die IHK zu Coburg für ihre Region kämpfe. Allerdings: Ohne ihre Unternehmen hätte die IHK nicht so stark werden können. Herdan: „Woher käme sonst der Coburger Steuersegen“?.