Hecking senkte das Stresslevel im Verein, zwei solide Spielzeiten unter Coach Robert Klauß mit den Rängen elf und acht waren der Lohn. Anschließend machte sich Hecking, der seine Laufbahn an der Seitenlinie eigentlich für beendet erklärt hatte, in der Rückrunde der vergangenen Saison als Nachfolger des vermeintlichen Retters Markus Weinzierl nochmal selbst zum Trainer und bewahrte den Verein als 14. vor dem Abstieg.
Nürnberger Kaderplanung? Ausbaufähig
Nach einer verheißungsvollen Hinrunde unter Trainer Cristian Fiel ist der FCN in dieser Saison aber eingebrochen. Nach nur einem Punkt aus sieben Spielen ist beim Tabellen-13. sogar das Horror-Szenario 3. Liga nicht ausgeschlossen.
Häufig und scharf wird die Kaderplanung von Hecking und seinem Sportdirektor Olaf Rebbe kritisiert. Dem DFB-Pokal-Sieger-Coach mit dem VfL Wolfsburg 2015 werden außerdem Fehler in der Außendarstellung vorgeworfen. So hatte Hecking Demonstrationen als "Folklore" bezeichnet und war dafür auch in Fan-Kreisen gerügt worden. Er entschuldigte sich anschließend und bedauerte seinen Fehler.
"Wir sind in einer sehr gefährlichen Situation"
Hecking, der im Herbst 2022 einen neuen Vertrag bis Ende 2025 unterzeichnet hatte, hinterlässt einen Verein in der sportlichen Krise. "Wir sind in einer sehr gefährlichen Situation. Das habe ich schon vor Wochen gesagt. Wir müssen uns da rausziehen, wir müssen punkten", sagte Fiel nach dem nächsten Reinfall gegen Aufstiegskandidat Düsseldorf am Freitagabend.
"Uns fehlen die letzten Prozente und die Abgezocktheit in allen Belangen, so fühlt es sich jedenfalls an", bemängelte Mittelfeldspieler Jens Castrop in Düsseldorf. Nur die Schwäche der Konkurrenz gewährt dem "Club" vor den letzten beiden regulären Spielen am Samstag im Max-Morlock-Stadion gegen Aufsteiger SV Elversberg und eine Woche darauf am letzten Spieltag beim Hamburger SV noch ein kleines Polster auf Relegationsplatz 16.