Eines ist aber unbestritten: Jeder ohne Abschluss ist einer zuviel. Dabei wissen wir seit Jahren, dass die Problemkarriere im Kindergartenalter beginnt, wenn dort nicht rechtzeitig gegengesteuert wird: „In dem Maße, in dem es nicht gelingt, die zum Teil schon im Kindergarten auftretenden Kompetenzunterschiede zu verringern, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit persistierender (anhaltender) Bildungsbenachteiligung über den gesamten Lebensverlauf, mit entsprechenden Effekten für monetäre und nicht monetäre Erträge – etwa der Lebenszufriedenheit“, heißt es im Bundesbildungsbericht 2022. Und was in Deutschland ebenfalls über die Jahre gilt, ist die Familienabhängigkeit der Startchancen, wie der Bericht feststellt: „Unabhängig von den besuchten Bildungseinrichtungen ist die Familie altersübergreifend nicht nur für viele Bildungsimpulse, sondern auch für den gesamten Bildungsweg der Kinder von entscheidender Bedeutung.“ Vereinfacht ausgedrückt: Haben die Eltern Abitur, verbessert das die Chancen der Kinder. Oder offiziell: „Der Abbau sozialer Ungleichheiten in den Schullaufbahnen bleibt eine große Herausforderung.“