Die 27-jährige Anna Novion hat einen französischen Vater und eine schwedische Mutter. Ihr erster Spielfilm „Les Grandes Personnes“ (auf Deutsch: Die Großen) handelt von zwei Franzosen, die in Schweden Urlaub machen. Albert, ein alleinerziehender Vater, der als weltfremder, doch liebenswerter Spinner gilt, besucht mit Tochter Jeanne in jedem Sommer ein anderes europäisches Land. Diesmal soll ihm ein Metalldetektor helfen, einen sagenhaften Wikingerschatz aufzuspüren. Jeanne, die gerade 17 wird, macht mit mäßiger Begeisterung mit. Sie ist aus dem Alter hinaus, in dem man hinnimmt, wie ein Kind behandelt zu werden. „Du hast mich nie gefragt, was ich will“, klagt sie, als die Jungs am Urlaubsort ein Auge auf sie werfen und dem Vater die Kontrolle zu entgleiten beginnt. Überraschende Wendungen ergeben sich auch für zwei Frauen, mit denen Vater und Tochter aufgrund eines Missverständnisses ihr Ferienquartier teilen müssen. Sympathisierend mit allen Figuren, erzählt Regisseurin Novion, die auch am Drehbuch mitschrieb, ihre Geschichte mit viel Liebe zum Detail und einem kräftigen Schuss Humor. Der schöne kleine Film strahlt menschliche Wärme aus und Fröhlichkeit dazu. Nach der Premiere berichtete Novion, dass sie viel gelernt habe aus den Arbeiten von Ingmar Bergman und – Rainer Werner Fassbinder.