5,3-Millionen-Euro-Bau Marktredwitz hat ein neues Parkhaus

In weniger als einem Jahr ist das Parkhaus auf dem Benker-Areal entstanden. Foto: Sascha Fuchs

254 Stellplätze bietet das 5,3 Millionen Euro teure Gebäude auf dem Benker-Areal. In gerade einmal elf Monaten kam es auf der ehemaligen Industriebrache sozusagen aus dem Boden geschossen.

 
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Vor nicht allzu langer Zeit war das Benker-Areal in Marktredwitz noch eine einzige Industriebrache – nichts als Schutt und zerfallene Gebäude. Doch seit einigen Jahren tut sich hier etwas, und im Moment kann man beinahe live dabei zusehen, wie jeden Tag etwas Neues auf dem Gelände entsteht. Ein weiterer Baustein des Benker-Areals ist nun fertig: ein hochmodernes, 5,3 Millionen Euro teures Parkhaus mit 254 Stellplätzen.

„Bei der Planung des Areals wurde damals schnell klar, dass wir hier neben den Wohn- und Verwaltungsgebäuden auch ein Parkhaus brauchen“, erinnerte sich der Marktredwitzer Oberbürgermeister Oliver Weigel bei der offiziellen Einweihungsfeier. Innerhalb von gerade einmal elf Monaten wurde der Koloss in die Höhe gezogen, Start war am 22. August 2022. „Ich bin wirklich beeindruckt, in was für einer Geschwindigkeit es entstand. Ich habe mir sagen lassen, dass es sogar noch ein bisschen schneller hätte fertig werden können. Aber ich denke, wir können auch so mehr als zufrieden sein“, sagte Weigel.

KUM als Bauherr

Die Planung bis zum Entwurf übernahm das Architekturbüro Kunnert aus Weiden, Bauherr und Auftraggeber war das Kommunalunternehmen Marktredwitz (KUM) mit Markus Brand an der Spitze. „Für das KUM war es die perfekte Gelegenheit, Markus Brand wollte schließlich schon immer einmal ein Parkhaus bauen“, erzählte Oliver Weigel mit einem Augenzwinkern in Richtung des KUM-Vorsitzenden.

150 der 254 Parkplätze sind übrigens schon jetzt an Behörden, Ämter und private Nutzer verkauft. Die restlichen 104 Plätze stehen dementsprechend der Öffentlichkeit zur Verfügung. Aktuell gibt es auch vier Stellplätze mit je einer 22-Kilowatt-Ladestation für E-Autos. Man hat laut dem Oberbürgermeister jedoch bereits die Vorbereitungen für bis zu 85 weitere Stellplätze mit E-Lademöglichkeiten getroffen. Auf der untersten Ebene des Parkhauses gibt es außerdem eine Packstation und weitere E-Lademöglichkeiten für Fahrräder und Autos.

Gut durch das Projekt gekommen

Den eigentlichen Bau übernahm die Firma Goldbeck Ost. Manfred Hartwig, der Leiter der Niederlassung Regensburg, gab den Gästen der Einweihungsfeier einen Überblick über das Projekt: „Insgesamt sind wir sehr gut durchgekommen, auch wenn der Winter uns ein paar Wochen gekostet hat. Elf Monate hat es gedauert, neun Monate davon waren reine Bauzeit, geplant hatten wir ursprünglich mit acht.“

Ganz alleine hätte die Firma Goldbeck es aber selbstverständlich nicht stemmen können: „Ich möchte an dieser Stelle auch dem KUM und den Firmen aus der Region danken, die uns immer unterstützt haben.“

250 Tonnen Stahl

Er präsentierte auch ein paar stolze Zahlen zu dem Bauwerk: 54 Meter lang, 33 Meter breit und 13 Meter hoch ist das Parkhaus am Auenpark. Es handelt sich um ein sogenanntes Split-Level-Parkhaus mit acht Halbebenen. Ganze 250 Tonnen Stahl und rund 500 Kubikmeter Beton sind hier verbaut.

Auf dem Dach des Gebäudes soll in naher Zukunft – ab August – noch eine PV-Anlage mit 185 Kilowatt Peak installiert werden. Im November soll das Ganze dann fertig sein und ans Netz gehen. Die Anlage wird dann von der Sparte Energie des Kommunalunternehmens Marktredwitz betreut.

Auf dem Dach kann man nicht parken, es dient neben der Energiegewinnung auch als „Witterungsschutz“, sodass auch die Autos auf der obersten Ebene trocken bleiben. „Wir hoffen jedenfalls, dass in Marktredwitz bald wieder ein neues Parkhaus gebraucht wird“, sagte Manfred Hartwig und schmunzelte.

Modernes Scansystem

Das externe Betreiberunternehmen Avantpark bewirtet das Parkhaus – womit wir wieder beim Thema „hochmodern“ wären. Das Parken läuft nämlich wie folgt ab: Ein Scannersystem an der Ein- und Ausfahrt registriert die Fahrzeuge anhand der Kfz-Kennzeichen. Die entstandenen Parkgebühren kann man, wie man es aus anderen Parkhäusern kennt, an den Kassenautomaten in den beiden Treppenhäusern bezahlen. Es funktioniert aber auch noch einfacher über die sogenannte Parking-App per Handy.

„Ich kann mich noch an die Industriebrache hier auf dem Benker-Areal erinnern. Jetzt wächst hier nach und nach ein neuer Stadtteil, der nur mit Superlativen zu bezeichnen ist“, betonte der Landtagsabgeordnete Martin Schöffel in seinem Grußwort. Mit allem, was bislang passiert sei und was noch passieren werde, habe die Stadt sowohl Arbeitsplätze als auch Wohnraum geschaffen. „Marktredwitz wird zu einem Motor für die gesamte Region. Ich kenne keine Stadt in dieser Dimension, die sich in den vergangenen Jahren und auch aktuell so stark entwickelt“, resümierte Schöffel.

Kurz und knapp fasste es der stellvertretende Wunsiedler Landrat Roland Schöffel in seinem Grußwort zusammen: „Das Parkhaus macht einen frischen und modernen Eindruck. Liebe Rawetzer: Ihr habt hier alles richtig gemacht.“

Direkt neben dem Parkhaus hat die Stadt im gleichen Zug auch das ehemalige Turbinenhaus neu eingeweiht. Dieses hat die ESM zu einer Energiezentrale umgebaut. Ein ausführlicher Bericht dazu folgt in den kommenden Tagen.

Die Parkgebühren

Tarife:
Die erste Stunde parken kostet in dem neuen Parkhaus am Auenpark 2 Euro, jede weitere angefangene Stunde kostet auch weitere 2 Euro. Ab der neunten Stunde greift der sogenannte Tag-Nachttarif (24 Stunden parken) in Höhe von 8 Euro. Die Monatspauschale für 30 Tage kostet 150 Euro. Bei Verstößen dieser Regelungen fällt eine Strafe von 45 Euro an, es gilt eine Karenzzeit von 15 Minuten.

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