Ab Oktober in Helmbrechts Ein Ersatz und drei neue Ladesäulen

Eine Besucherin hat die Säule an der LuK umgefahren, demnächst wird sie ersetzt. Foto: cs

In Helmbrechts gibt es zurzeit keine öffentlich zugängliche Ladestation – die einzige in der Stadt ist defekt. Ab Oktober haben E-Autofahrer dann aber die Qual der Wahl.

 
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Immer mehr Ladesäulen entstehen zurzeit im Landkreis oder sind in Planung. In Münchberg hat der Stadtrat im Juli beschlossen, eine Ladesäule am Anger-Parkplatz zu errichten. Helmbrechts bekommt dank eines Förderprogramms im Oktober sogar drei neue Ladesäulen: am Parkplatz des Hallenbades, am Bürgersaal beim Rathaus und an der Alten Weberei (wir berichteten).

Aktuell gibt es nur eine öffentlich zugängliche Ladesäule auf dem LuK-Parkplatz – und ausgerechnet sie ist seit Monaten defekt. Gerd Dilsch, Geschäftsführer der Licht- und Kraftwerke (LuK), erklärt auf Anfrage, was passiert ist: Im Mai hat eine Besucherin die Säule versehentlich umgefahren. Ein klassischer Unfall also, die Versicherung übernimmt den Schaden. Wegen Lieferengpässen und wegen eines Betreiber-Wechsels habe die neue Säule bislang noch nicht installiert werden können, so Dilsch. „Es hat sich leider in die Länge gezogen“, bedauert er. Im Oktober werde nun aber nicht nur die defekte Säule ausgetauscht, sondern es werden auch die drei neuen Ladepunkte in der Stadt installiert.

Zwar wechselt bei der Säule an der LuK der Betreiber, die Ladeleistung mit bis zu 22 kW bleibt jedoch gleich. Und das bewusst. Der Preis fürs Laden soll laut Dilsch auf dem Niveau einer Aufladung im eigenen Haushalt liegen. Bei Schnellladesäulen müsse der Kunde deutlich mehr für das Laden bezahlen. Dilsch spricht von Sprüngen von bis zu 30 Prozent, wenn man statt mit 25 kW mit 50 kW aufladen wolle. Schnellladesäulen hält der Geschäftsführer deshalb in Tankstellen-Nähe für sinnvoll, jedoch nicht in Innenstädten. Für ihren Betrieb sei meist eine eigene Trafo-Station nötig, wie etwa für die Tesla-Säule am Autohof Münchberg.

Dass das Laden im Eiltempo erfolgt und die Fahrer schnell wieder davonbrausen, widerspricht ohnehin dem Ziel, das die Städte mit dem Angebot verfolgen: Sowohl in Münchberg als auch in Helmbrechts erhofft man sich einen Anziehungspunkt, der Autofahrer in die Innenstädte lockt und sie dort während des Ladens verweilen lässt. So kann sich auch Gerd Dilsch gut vorstellen, dass Familien an der Alten Weberei den neuen Abenteuerspielplatz testen oder das Hallenbad besuchen, während das Auto lädt.

Obwohl die umgefahrene Säule an der LuK eine der ersten im Umkreis war und aktuell noch die einzige öffentlich zugängliche in Helmbrechts ist, wird sie kaum vermisst, weiß Dilsch. Im vergangenen Jahr verzeichnete man dort im Schnitt nur einen Ladevorgang pro Woche. Das liegt seiner Meinung nach daran, dass sich viele Helmbrechtser bereits Wallboxen installieren ließen und zu Hause laden.

Dilsch prophezeit für die nächsten Jahre einen enormen Anstieg an E-Autos, die eine gut ausgebaute Ladestruktur im Landkreis brauchen. Das belegen auch die Zahlen. Wie kürzlich berichtet, sind aktuell 779 Elektroautos und 1999 Hybrid-Fahrzeuge im Landkreis angemeldet. Ein Jahr zuvor waren es noch 301 E-Autos und 876 Hybrid-Fahrzeuge. Bis Ende dieses Jahres sollen im Landkreis 96 Ladepunkte zur Verfügung stehen.

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