Natur und Straßen
Daniel Hoffmann fotografiert alles, was ihm begegnet: Tiere, Häuser, Landschaften, Seen, die Küste, das Meer, Menschen, Grenzstationen, seine Mahlzeiten, das kleine Zelt mit dem Fahrrad. Den Morgen, den Abend. Und Straßen, immer wieder Straßen und Wege. Nur selten kommt Gegenverkehr; ab und zu wird er überholt. Er besucht Nationalparks, Baumriesen, Kakteen, Wasserfälle und Gletscher; er übernachtet in frei zugänglichen Hütten und überdachten Veranden. Er vermeidet große Städte, trifft trotzdem auf Märkte, Slums, Supermärkte – und auch eine Leiche. Er überquert Flüsse und versucht, immer in der Nähe der Küste zu bleiben, wenn es möglich ist. Schäden am Fahrrad? Zwölfmal war ein Reifen platt; zu einer größeren Reparatur des Kugellagers musste er einige Kilometer einen Bus nutzen. Ein Erdbeben beeindruckt ihn wenig, es lässt die Bierdose wackeln; einen Vulkan besucht er in der Nacht. Gefährliche Länder sind eine Herausforderung: Wo Drogen produziert und gehandelt werden, hält er sich zurück. In El Salvador und Honduras ist freies Campen nicht möglich. Bahnübergänge haben keine Schranken – „Man muss halt anhalten!“ Unglaubliche Hitze und tropischer Regen begleiten ihn. In Nicaragua gibt es riesige Überschwemmungen; er muss die Schuhe ausziehen und barfuß durch das Wasser fahren.