Stadt und Landkreis Hof preschen voran

Hof - Darüber herrscht Einigkeit: Vor allem Kinder brauchen in ihrem Schulalltag wieder Normalität. Umstritten ist allerdings, wie sich diese Normalität wieder herstellen lässt. Manche favorisieren dabei das Impfen und die angestrebte Herdenimmunität als die einzige Lösung. Soll man also auch schon Kinder gegen Corona impfen? Ein heikles Thema, wie auch die Diskussionen in den sozialen Medien zeigen. Nun schaffen Stadt und Landkreis Hof Fakten, und damit preschen sie voran: Sie bieten Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren in dieser Woche die erste Impfung an.

„An diesem Freitag oder Samstag können Schüler eine Schutzimpfung mit dem Impfstoff von Biontech erhalten.“ Das hat das Hofer Impfzentrum am Wochenende in einer E-Mail allen Schulleitungen im Raum Hof mitgeteilt, die kurz darauf die Nachricht an alle Eltern weiterleiteten. Die Zweitimpfung würde dann drei Wochen später stattfinden: Am 30. oder 31. Juli.

Mit dieser Entscheidung weichen Stadt und Landkreis Hof von der aktuell geltenden Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) ab: Diese hält bislang daran fest, dass sich Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren nur dann impfen lassen sollten, wenn sie aufgrund von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schwereren Corona-Verlauf haben. Es heißt aber auch, dass eine Impfung ohne Vorerkrankungen nach ärztlicher Aufklärung möglich sei.

Stadt und Landkreis begründen ihre Entscheidung in einer Mitteilung am Montag wie folgt: „Vonseiten des Freistaates Bayern wurde Ende letzter Woche die Impfpriorisierung für Impfzentren aufgehoben, gleichzeitig wurde für Juli mehr Impfstoff angekündigt.“

„Diese Tatsache möchten wir nutzen, um noch mehr Menschen in der Region die Möglichkeit zu geben, sich impfen zu lassen“, sagt Thomas Hertel, organisatorischer Leiter des Hofer Impfzentrums. Im Hinterkopf hätten dabei alle Verantwortlichen die Delta-Variante des Corona-Virus, die sich mittlerweile auch in Bayern ausbreitet.

Der ärztliche Leiter des Hofer Impfzentrums, Johann Schötz, sagt: „Deshalb bieten wir allen Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren die Möglichkeit, noch vor den Ferien beide Schutzimpfungen zu erhalten.“

Die Impfaktion läuft sehr kurzfristig an, denn bereits bis Mitte der Woche müssen sich die Familien entscheiden, ob sich die Kinder am Samstag impfen lassen sollen und sich anmelden. Für die Aktion am Freitag ist indes keine Anmeldung erforderlich – die Familien können spontan entscheiden.

In dieser Woche informieren die Schulen alle Eltern über weitere Details des Angebots. Die Impfungen am Freitag führen zwei Hausärzte aus dem Hofer Raum (siehe Bericht unten) in der Hofer Freiheitshalle durch. Die Impfungen am Samstag finden im Impfzentrum statt.

So sehen die Pläne im Detail aus

– Die einzige Voraussetzung für die Impfung: Die Schüler müssen zwölf Jahre oder älter sein

– Minderjährige müssen von einem erziehungsberechtigten Elternteil begleitet werden

– Sofern die Erziehungsberechtigten noch nicht geimpft sind, können sie das parallel mit erledigen

Die zwei Impf-Möglichkeiten im Einzelnen:

+ Die Impfung am Freitag führen zwei Hofer Hausärzte durch. Sie findet in den Räumen der Freiheitshalle statt (bitte der Ausschilderung folgen). Die Ärzte beginnen um 12 Uhr mittags, ein offizielles Ende gibt es nicht. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Alle Interessierten müssen Folgendes mitbringen: Personalausweis/Ausweisdokument, Krankenversichertenkarte, Impfpass (sofern vorhanden). Das Hofer Impfteam bittet außerdem darum, den Aufklärungsbogen durchzulesen sowie die Anamnese- und Einwilligungserklärung auszufüllen. Beides gibt es auf der Homepage: www.impfung-hoferland.de

+ Die Impfung am Samstag findet direkt im Impfzentrum in der Ernst-Reuter-Straße 62 statt. Auch hier sollten alle Interessierten ihren Personalausweis/Ausweisdokument sowie den Impfpass mitbringen

– Die Impfungen im Impfzentrum sollen idealerweise in sogenannten Timeslots stattfinden. Das heißt, jede Schule bekommt ihr eigenes Zeitfenster, in dem die Schüler mit ihren Eltern zum Impfen kommen können. Dafür sammeln die Schulleitungen im Moment alle Rückmeldungen der Eltern ein.

– Wenn alles glatt läuft, gibt das Impfzentrum am Donnerstagnachmittag die genauen Zeiten bekannt, wann die Kinder und Eltern kommen können

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