Am Dienstag Klinikärzte in Oberfranken streiken

Th. Scharnagl und C. Dieckmann
Szene vom Ärztestreik im März in Berlin Foto: picture alliance/dpa/Christophe Gateau

Der Tarifstreit an kommunalen Krankenhäusern spitzt sich zu. In diesen Städten kommt es zu Arbeitsniederlegungen.

 
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An vielen kommunalen Krankenhäusern in Bayern wollen Ärztinnen und Ärzte am Dienstag in den Streik treten. Ein Großteil der Kliniken werde nur notbesetzt sein – mit einer Besetzung wie am Wochenende, sagte die Pressesprecherin des Marburger Bundes Bayern, Karin Lange, am Montag in München.

Notfälle würden trotzdem versorgt. „Wir wollen niemanden zu Schaden kommen lassen“, betonte Lange.

Nach Angaben des Marburger Bunds werden auch „zahlreiche Ärztinnen und Ärzte am Klinikum Bamberg, Bayreuth, Forchheim und Coburg“ ihre Arbeit niederlegen. Die Mediziner fordern einen Inflationsausgleich und eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent.

Am 22. Mai treffen sich die Gewerkschaft und die Arbeitgebervereinigung VKA zur fünften Verhandlungsrunde. Der Marburger Bund rechnet mit mehreren Tausend Teilnehmern, von denen auch viele zur zentralen Kundgebung nach Frankfurt fahren werden.

Warnstreiks stehen in Bayern auch im Einzelhandel an: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi kündigte „eine erste große Streikaktion“ für nächste Woche an. Details dazu nannte die Gewerkschaft am Montag noch nicht. Zum Auftakt der Tarifverhandlungen für die 320.000 Beschäftigten hatten die Arbeitgeber zuvor eine Lohnerhöhung in Schritten von insgesamt fünf Prozent bei zwei Jahren Laufzeit sowie 1000 Euro Einmalzahlung an. Verdi fordert bei einem Jahr Laufzeit 2,50 Euro mehr Stundenlohn, mindestens aber 13,50 Euro Stundenlohn.

Die Tarifverhandlungen sollen am 13. Mai in München fortgesetzt werden. Für das laufende Jahr bot die Tarifkommission des Handelsverbands Bayern (HBE) in der ersten Runde drei Prozent Lohnerhöhung und 750 Euro Einmalzahlung, für nächstes Jahr zwei Prozent plus 250 Euro Einmalzahlung. Verdi lehnte das Angebot als „schamlos“ ab. Für eine Verkäuferin im Endgehalt entsprächen fünf Prozent Lohnerhöhung in zwei Jahren 88 Cent mehr Stundenlohn.

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