Am Freitag und Samstag Wintereinbruch bringt Autofahrer in Schwierigkeiten

Mit der Drehleiter rückte die Feuerwehr Selb in der Nacht zum Samstag aus, um umgestürzte Bäume wegzuräumen. Foto: /Feuerwehr Selb

Der heftige Schneefall am Freitagabend und am Samstag verwandelt die Straßen in Rutschbahnen. Die Folge: mehrere Unfälle im Landkreis. Auch die Feuerwehren verzeichnen mehrere Einsätze.

 
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So ganz überraschend kam er nicht, der Wintereinbruch. Starke Schneefälle am Freitagabend und am Samstag stellten einige Autofahrer vor große Probleme. Wohl dem, der seine Winterreifen noch nicht gewechselt hatte. Denn einige der Unfälle führt die Polizei nicht nur auf zu schnelles Fahren zurück, sondern auch darauf, dass die Autos schon mit Sommerreifen ausgerüstet waren. Allerdings blieb es bei den meisten Unfällen bei Blechschäden.

Genau diese Kombination – Sommerreifen und nicht angepasste Geschwindigkeit – war die Ursache für einen Unfall am Samstagabend auf der A 93 bei Selb. Wie die Verkehrspolizeiinspektion Hof schreibt, hatte ein 61 Jahre alter Autofahrer aus Selb offensichtlich einen Schutzengel an Bord. Der Mann war mit seinem Wagen gegen 19.30 Uhr in Richtung Norden unterwegs und kam kurz nach der Anschlussstelle Selb-West von der Autobahn ab. An der Böschung überschlug sich das Auto einmal. Schließlich blieb es völlig demoliert quer zur Fahrbahn auf dem Grün- und Seitenstreifen stehen. Der Selber und seine Beifahrerin konnten das Auto glücklicherweise eigenständig unverletzt verlassen. „Unfallursächlich war die schlechte Kombination aus Sommerreifen und nicht angepasster Geschwindigkeit bei Schneematsch“, schreibt die Verkehrspolizei.

Zu schnell

Nur wenig später machte ein Autofahrer aus Pfaffenhofen an der Ilm ähnliche Erfahrungen, ebenfalls auf der Autobahn. Der 30 Jahre alte Mann war nach Angaben der Verkehrspolizei bei Schönwald unterwegs – ganz offensichtlich zu schnell. Bei immer noch winterlichen Straßenverhältnissen brach aufgrund der hohen Geschwindigkeit das Heck des Autos aus. Der Wagen touchierte zunächst die rechte Außenschutzplanke. Von dort prallte das Auto ab, drehte sich leicht und krachte mit dem Heck in die Mittelschutzplanke.

Nach dem Unfall klagte der Pfaffenhofener laut Polizeiangaben über Rückenschmerzen. Ein Rettungswagen brachte den Mann vorsorglich zur Untersuchung ins Haus Selb des Klinikums Fichtelgebirge.

Im Bereich der VPI Hof hatten sich bereits am Samstagmorgen zwei weitere Unfälle ereignet: auf der A 72 bei Feilitzsch sowie auf der A 93 bei Regnitzlosau. „Schlussendlich wären alle vier Unfälle vermeidbar gewesen. Das leichtsinnige frühzeitige Aufziehen der Sommerreifen und, wie so oft, die nicht angepasste Geschwindigkeit bei winterglatten Straßen führten letztlich zu einem Sachschaden von knapp 100 000 Euro“, zieht die Verkehrspolizei am Sonntag Bilanz. Für die Fahrer bleiben die Unfälle allerdings nicht ohne Folgen: Die Unfallverursacher werden allesamt zur Kasse gebeten. Sie bekommen in Kürze einen Bußgeldbescheid samt Punkt in Flensburg, schreibt die Polizei.

Schneebruch

Aber nicht nur auf der Autobahn hat es gekracht. So meldete die Polizeiinspektion Wunsiedel mehrere witterungsbedingte Einsätze. Durch die schwere Schneelast stürzten Bäume oder Äste auf die Fahrbahnen, und blockierten die Straßen. Die Feuerwehren im Inspektionsbereich und das Kommunalunternehmen WUNinfra beseitigten die Schäden. Besonders schadensträchtig war nach Angaben der Wunsiedler Polizei ein Vorfall auf dem Großparkplatz am Weißenstädter See. Dort stürzte ein Baum um und landete auf mehreren geparkten Fahrzeugen.

Auch in der Nacht zum Sonntag gab es einen Unfall im Zuständigkeitsbereich der Wunsiedler Polizei Ein 19 Jahre alter Autofahrer kam wegen nicht angepasster Geschwindigkeit bei Schneeglätte am Ortsausgang von Weißenstadt in einer Rechtskurve von der Fahrbahn ab. Das Auto geriet ins Bankett und touchierte das Ortseingangsschild in der Bergstraße. Am Schild entstand nur geringer Schaden, allerdings war der linke Außenspiegel des Wagens abgefahren. Außerdem war laut Polizeibericht die komplette Fahrerseite stark beschädigt. Die Polizei geht von einem Schaden in Höhe von rund 10 000 Euro aus. Glück im Unglück: Die insgesamt vier jungen Insassen in dem Wagen blieben unverletzt. Den Fahrer erwarten ein Bußgeld und ein Punkt, was bei Fahranfängern in der Probezeit zu einer Nachschulung führen kann.

Einige Einsätze

Gefordert waren ab Freitagabend auch die Feuerwehren im Landkreis. So registrierte allein die Feuerwehr Selb fünf Einsätze innerhalb von 24 Stunden. Wie Kreisbrandrat Wieland Schletz auf Nachfrage der Frankenpost mitteilt, gab es einige Einsätze, die allesamt auf die starken Schneefälle zurückzuführen seien. In dem meisten Fällen handelte es sich dabei um abgebrochene Äste oder umgestürzte Bäume, die dem schweren und nassen Schnee nachgaben.

Laut Wieland Schletz waren die Feuerwehren vor allem in den Bereichen Selb, Marktredwitz und Kirchenlamitz im Einsatz. So war bei Sommerhau zwischen Selb und Hohenberg auch ein Auto gegen einen umgestürzten und auf der Fahrbahn liegenden Baum gefahren. Aber auch dieser Unfall sei glimpflich ausgegangen.

Grundsätzlich hätten sich die Einsätze allerdings in Grenzen gehalten. „Es blieb beim erwartbaren Tagesgeschäft“, sagt der Kreisbrandrat. Und nachdem die Schneefälle von den Meteorologen vorhergesagt waren, hätten sich die einzelnen Wehren entsprechend vorbereitet. ago

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