Am Samstag Ostermarsch in Hof

Frank Mertel

Zum diesjährigen Ostermarsch haben sich am Karsamstag etwa 100 Teilnehmer zur Auftaktkundgebung vor der Hofer Marienkirche getroffen.

 
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Die Kundgebung eröffnete Christian Schlademann von der Evangelischen Jugendbildungsarbeit Hof (EJBA) mit der Botschaft: „Herr Putin, stoppen Sie den Krieg in der Ukraine, jetzt und sofort!“ Schlademann selbst habe Frieden immer für etwas Normales gehalten. Doch er räumte ein: "Aber Krieg findet statt, irgendwo auf der Welt, weit weg. Und die letzten Wochen zeigen, dass Frieden eben nicht selbstverständlich ist. Deshalb haben sich die Menschen am Samstag versammelt, um für den Frieden auf die Straße zu gehen." Weiter kritisierte er die Politiker: 100 Milliarden Euro in Gewehre, Munition und Panzer zu investieren, sei der falsche Weg. Vielmehr brauche es einen Waffenstillstand, Friedensverhandlungen und dazu ein tragfähiges Konzept der gemeinsamen Sicherheit für ganz Europa und letztlich auch für die Welt. Denn die Eskalationsspirale von Gewalt und Gegengewalt müsse durchbrochen werden.

Auch Miriam Kühne (Bündnis 90/Die Grünen) plädierte dafür, die geplante Erhöhung der Rüstungsausgaben sowie die geplanten 100 Milliarden Euro Sondervermögen der Bundeswehr abzulehnen. Auch sie verurteilte den Angriffskrieg Russlands auf das Schärfste. Auch wenn sich Russland womöglich berechtigterweise aufgrund der NATO-Mitgliedschaft umliegender Länder sorge, so könne diese Sorge niemals einen brutalen völkerrechtswidrigen Angriff auf ein anderes Land rechtfertigen.

Kenan Canbay vom Bündnis „Hof ist bunt“ appellierte an die Menschen, sich nicht einreden zu lassen, dass Frieden nur durch Aufrüstung erreicht werden könne. Denn jeder Krieg sei ein Verbrechen. Den Frieden dürfe man nicht herbeibomben. So säe man nur die Samen für zukünftige Kriege. Kenan Canbay prangerte in seiner Rede die Aussage von Alexander Graf Lambsdorff an. Laut dem FDP-Politiker seien die Ostermarschierer die „fünfte Kolonne Putins“. Canbay verwehrte sich dagegen, die Teilnehmer der Ostermärsche als Kollaborateure eines Kriegsherrn bezeichnen zu lassen.

Nach den Reden startete der Ostermarsch zum Denkmal "Sämann des Krieges" in den Wittelsbacher Park. Dort hängten die Aktivisten ein Plakat mit dem von Käthe Kollwitz gemalten Bild "Nie wieder Krieg" auf. Zudem kündigten die Verantwortlichen an, im Hofer Stadtrat einen Antrag einzureichen. Demnach soll das Denkmal in "Sämann des Friedens" umbenannt werden.

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