Amazon in Gattendorf Leser bekommen Einblick in Logistikzentrum

Esther Bauerle

40 Leserinnen und Leser unserer Zeitung haben im Rahmen unserer Sommerverlosung einen Einblick in das Amazon-Logistikzentrum in Gattendorf bekommen.

 
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In den Hallen von Amazon arbeiten Roboter eng mit Menschen zusammen. Das mag für manch einen noch nach Sciene-Fiction klingen, ist im Amazon-Logistikzentrum „NUE 1“ in Hof-Gattendorf jedoch fester Bestandteil der einzelnen Prozesse.

1900 Mitarbeiter arbeiten hier rund um die Uhr. In den Hallen, die auf vier Stockwerke verteilt sind, ist es laut. Das Brummen der Maschinen begleitet die Mitarbeiter den ganzen Tag. Auf der Fläche von rund 45 000 Quadratmetern – das entspricht etwa sechs Fußballfeldern – wirkt jeder anonym. Mit Warnweste und Schutzschuhen stehen die Amazon-Arbeiter am Band und nehmen neue Ware an, schichten sie um und lagern sie ein.

Beobachtet man einen der Mitarbeiter, wie er stetig die Ware einpackt, wirkt das fast schon hypnotisierend. Falsche Fingernägel, Kaffeemaschinen oder Playmobilspielchen liegen auf dem Band. Der Mitarbeiter nimmt die Ware, faltet den Karton, legt sie hinein, klebt den Karton zu und schickt ihn weiter auf das Band. Ein Päckchen nach dem nächsten. Im Sekundentakt. Amazon schläft nicht.

Kein Wunder, es handelt sich um den größten Onlineversandhändler weltweit. Rund 18 Millionen Waren liegen allein im Lager „NUE 1“. Jeden Tag verlassen es mehrere hunderttausend Artikel. Sie werden zu Sortier- und Versandzentren nach Forchheim oder Bayreuth gebracht. Erst von dieser Zwischenstation aus geht die Ware an den Kunden.

Der Onlinehändler setzt auf Algorithmen und maschinelles Lernen, er analysiert Benutzerdaten und vergangene Käufe der Kunden; das System generiert und nutzt auf diese Weise personalisierte Empfehlungen. Die Prozesse sind durchdacht. Jeder Mitarbeiter weiß genau, was er zu tun hat, die Roboter ebenso. Bevor die Ware verpackt werden kann, kommt sie in gelbe Regale. In denen sind kleine Boxen, nach Nummern sortiert. Der Roboter zeigt dem Menschen mithilfe eines lilafarbenen Lichts, wo er das nächste Produkt einzulagern hat und wo nicht. Der Roboter weiß auch, wie viel die Waren wiegen – das ist wichtig, damit das Regal in seiner Balance bleibt. Danach fahren die kleinen Maschinen, die an Staubsauger- oder Rasenmäherroboter erinnern, weiter an die nächste Station. Dabei orientieren sie sich an den QR-Codes auf dem Boden.

Nach der Führung zeigen sich die Besucher überwältigt von den Eindrücken: „Wie die Roboter den Mitarbeitern das Licht zeigen, wie effizient und durchdacht hier alles ist, das ist unfassbar“, sagt Angelika Skott begeistert. Sie lebt in Gattendorf und sieht das Lager üblicherweise nur von außen.

Auch Ernst Wohlfahrt ist fasziniert von dem, was er in der letzten Stunde gesehen hat. Er hat früher selbst in der Logistikbranche gearbeitet und ist erstaunt über die Entwicklung: „Die Prozesse sind heute ganz anders.“

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