An der Huschermühle Auf Planken durch empfindliches Gebiet

Aus dem Foto (vorne, von links): Ulrich Scharfenberg, Vorsitzender des BN Hof, Perlenkönigin Kayda Bryant, Christian Weiß vom Wasserwirtschaftsamt, Bürgermeister Jürgen Schnabel und Wolfgang Degelmann, Geschäftsführer des BN Hof. Foto: BN

Die Nasswiesen am Zinnbach bei der Huschermühle sollen nicht betreten werden. Nun kann man dies doch – gelenkt.

 
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„Die Eröffnung des Plankenwegs am Zinnbach an der Huschermühle markiert einen weiteren Meilenstein in der Erfolgsgeschichte dieses Naturschutzprojekts.“ Das betont Ulrich Scharfenberg, Kreisgruppenvorsitzender des Bundes Naturschutz (BN). „Seit 2018 betreibt die BN- Kreisgruppe Hof die Flussperlmuschelaufzuchtstation Huschermühle. In sieben Betriebsjahren wurden bereits viele Schritte umgesetzt, in erster Linie die erfolgreiche Nachzucht von zirka 15 000 Jungmuscheln jährlich“, erläutert er in einer Mitteilung.

Neben den regelmäßigen Führungen von Besuchergruppen bietet die Huschermühle unter anderem den Kinderspielplatz Muschelparadies, eine Verknüpfung mit dem Projekt „Goldener Scheckenfalter“ und eine zweisprachige interaktive Dauerausstellung zum Thema „Bedrohte Tierarten“.

Ulrich Scharfenberg betonte die Wichtigkeit des neuen Angebots: „Der Plankenweg ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Naturschutz und Besucherlenkung Hand in Hand gehen können. Wir schaffen es, die empfindlichen Lebensräume zu schützen und gleichzeitig den Menschen den Zugang zur Natur zu ermöglichen.“

Die Seggen- und Binsenreichen Nasswiesen am Zinnbach sind ökologisch wertvolle Lebensräume, die empfindlich auf menschliche Einflüsse reagieren. Der Plankenweg führt die Wandernden über diese Bereiche, ohne die empfindliche Flora und Fauna zu gefährden und sorgt so für eine klare Wegführung und damit für die gewünschte Besucherlenkung durch das Naturschutzgebiet „Südliche Regnitz und Zinnbach“. Zusätzlich entsteht die Möglichkeit eines Rundwanderweges von und bis zum Dreiländereck und Anschluss an die tschechischen Wanderwege.

Mit einer Länge von 100 Metern, einer Breite von einem Meter, einer Unterkonstruktion aus Eiche und einem Aufbau aus Lärche wurde der Weg in grenzüberschreitender Zusammenarbeit von Zimmermann Jan Hübbel aus Tschechien errichtet. Die Kosten von zirka 13 500 Euro wurden größtenteils durch die Förderung der Integrierten ländlichen Entwicklung ILE Dreiländereck in Höhe von 10 000 Euro gedeckt.

Die BN-Kreisgruppe Hof bedankte sich bei der ILE Dreiländereck und den Kommunen Schönwald, Rehau, Regnitzlosau und Döhlau, die durch die Bürgermeister Jürgen Schnabel (Regnitzlosau), Marc Ultsch (Döhlau), Klaus Jaschke (Schönwald) und den Umsetzungsbegleiter Christian Ertl vertreten waren, für die gute Zusammenarbeit.

Ulrich Scharfenberg hob zudem die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor: „Ohne die Unterstützung unserer Partner wie dem Wasserwirtschaftsamt Hof wäre die Umsetzung solcher Projekte nicht möglich. Der Erfolg des Plankenwegs zeigt, wie wichtig gemeinsames Engagement für den Naturschutz ist.“

Die Bürgermeister Jürgen Schnabel aus Regnitzlosau und Daniel Maslar aus Hranice betonten die Bedeutung des Plankenwegs für den Naturschutz und das Besuchererlebnis im Dreiländereck. Die Eröffnung des Wegs stellt einen wichtigen Schritt für den Schutz und die Erhaltung dieser einzigartigen Landschaft dar.

Besonders erfreulich war die Anwesenheit der Rehauer Perlenkönigin Kayda Bryant, die die Veranstaltung bereicherte und die Bedeutung der Flussperlmuschelaufzuchtstation für die Region unterstrich.

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