Antrag an den Landrat Grüne fordern Transparenz bei Frankenwaldbrücken

red
Die Lohbachtalbrücke, hier in einer Studie zu sehen mit Blick von der Burg Lichtenberg aus. Foto: Ingenieure Schlaich Bergermann Partner

Die Kreistagsfraktion kritisiert etwa einen intransparenten Umgang mit Kosten, Gutachten und Konzepten. Es brauche eine Grundlage anhand der der Kreisrat das millionenschwere Projekt beurteilen könne.

 
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Hof - Die Hofer Kreistagsfraktion der Bündnisgrünen hat an Landrat Oliver Bär einen Antrag gesandt, in dem sie darum bittet, „Information und Transparenz zu den geplanten Hängebrücken im Frankenwald herzustellen“.

Im Einzelnen fordern die fünf Kreisrätinnen und Kreisräte, dass das Windgutachten, das Eislastgutachten sowie das Konzept zur Barrierefreiheit allen Kreisräten des Landkreises Hof zur Verfügung gestellt wird. Die Kreisräte Birgitt Lucas, Thomas Friedrich. Mirjam Kühne, Klaus Schaumberg und Nanne Wienands legen „besonderen Wert darauf, dass nicht nur Teile der jeweiligen Untersuchungen bekanntgegeben werden, sondern dass vollumfänglich informiert wird“.

Einen besonderen Stellenwert habe bei diesem Antrag außer den genannten Voruntersuchungsgutachten der sogenannte Businessplan, „aus dem hervorgehen sollte, wie die finanziellen Berechnungen rund um Erstellung und Vermarktung der Brücken aussehen“. In Vorbereitung der Haushaltsberatungen für den Haushalt des Jahres 2022 fordern die Kreisrätinnen und Kreisräte eine detaillierte Kostenschätzung zu den beiden Brücken, die sich von Lichtenberg aus über die anliegenden Täler erstrecken sollen.

Sie möchten damit erreichen, dass „die größte Investition in der Geschichte des Hofer Kreistages fundiert von den insgesamt 60 Kreisräten aus acht Parteien und Wählergruppen beurteilt werden kann“. „Bisher sind wir nur unzulänglich und unvollständig über die erstellten Unterlagen, Gutachten und Konzepte informiert worden,“ meinen die grünen Abgeordneten im Hofer Kreistag. „Die letzte Kostenschätzung datiert vom März 2019 und hat zur ersten Kostenschätzung fast eine Verdoppelung der Baukosten ergeben. Seitdem hat die Verwaltung keine neue Kostenschätzung vorgelegt, obwohl mittlerweile zwei neue Haushalte durch den Kreistag verabschiedet wurden“, heißt es im Antragsschreiben der Grünen.

Es ist kein Geheimnis, dass die Grünen den Brückenbauten skeptisch gegenüberstehen. Sie befürchten neben der Zerstörung und Belastung der Umwelt, dass das Ziel – die Steigerung der Attraktivität des Frankenwaldes für Touristen – eher dazu führt, „dass die Ruhe und das ungestörte Naturerleben im Frankenwald gegen einen kurzfristigen Eventtourismus ausgespielt werden“. red

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