AOK warnt: Damit der Badespaß nicht gefährlich wird

red
Gerade bei großer Hitze sollte man sich vor dem Sprung ins Wasser immer abkühlen, raten Experten. Foto: dpa/Thomas Warnack

Viele Menschen ziehen den Badesee einem Freibad vor. Doch dabei ist Vorsicht geboten, denn diese bergen ganz eigenen Gefahren. Wer ein paar Regel einhält, kann dagegen ungetrübt das natürliche Badevergnügen genießen.

 
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Sommer, Sonne und ein See zum Abkühlen: Da ist ein Sprung ins kühle Nass verlockend. Doch das kann richtig gefährlich werden. Die DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ) hat in ihrer Bilanz für das vergangene Jahr in Bayern 69 Badetote verzeichnet, in der aktuellen Badesaison sind bisher bereits 14 Menschen ertrunken (Stand 14. Juli). Wer einige einfache Regeln beachtet, kann den Badespaß jedoch problemlos genießen.

„Um gefährlichen Badeunfällen vorzubeugen, ist es ratsam, in überwachten Badeseen und Strandabschnitten zu baden“, sagt Gesundheitsexpertin Ulrike Fischer von der AOK in Bayreuth. So ist im Ernstfall professionelle Hilfe schnell verfügbar.

Gerade in naturbelassenen Gewässern gilt es, besonders achtsam zu sein. Ganz wichtig: Badeverbote immer ernst nehmen und niemals in unbekanntes Gewässer springen – dort können gefährliche Untiefen lauern. Möglicher Müll unter der Wasseroberfläche stellt ebenfalls ein hohes Verletzungsrisiko dar.

Schlägt der Kopf auf den Boden oder dem Unrat auf, können lebensgefährliche oder gar tödliche Verletzungen die Folge sein. Auch ist es besser, immer in Ufernähe zu bleiben, sodass man sich im Notfall allein ans Ufer retten kann. Grundsätzlich gilt: Wer von hohen Temperaturen sehr erhitzt ist, sollte nicht ins kalte Wasser springen, um sich abzukühlen.

Denn springt man nach einem ausgiebigen Sonnenbad direkt ins kalte Nass, führt das zu einer hohen Belastung des Herzens, mahnen Gesundheitsexperten. Die Adern verengen sich durch den Temperaturschock schlagartig, der Blutdruck steigt stark an. Das kann zu Kreislaufproblemen führen oder auch zu Muskelkrämpfen. „Die Bewegungsfähigkeit kann dadurch eingeschränkt werden und es fällt schwer, sich über Wasser zu halten“, warnt Ulrike Fischer.

Dass bei Gewitter Blitze den Schwimmern besonders gefährlich werden können, ist bekannt. Blitze können auch in Seen einschlagen. Im Wasser ist die Schwimmerin oder der Schwimmer dann der höchste Gegenstand. Zudem hat Wasser eine sehr gute Leitfähigkeit. „Und selbst bei einiger Entfernung vom tatsächlichen Blitzeinschlag kann der Strom eine Person verletzen“, erläutert die AOK-Gesundheitsexpertin.

Ein indirekter Blitzschlag kann zu Krämpfen, Bewusstlosigkeit oder Schock führen. Doch nicht nur die Blitze sind gefährlich, sondern auch Regen oder Hagel. Schlagen Tropfen auf die Wasseroberfläche, entsteht Gischt. Diese feinen Tröpfchen werden beim Schwimmen eingeatmet. Weil der Körper dann zu wenig Sauerstoff bekommt, kann das zu einer Ohnmacht führen.

Aber auch das sogenannte passive Ertrinken ist eine mögliche Folge, denn durch den feinen Tröpfchen-Nebel gelangt Wasser in die Lunge. „Kommt man nicht schnell genug aus dem Wasser, sollte man sich auf den Rücken legen und nach oben atmen“, rät die Gesundheitsexpertin Ulrike Fischer.

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