Arbeiten beginnen Sonnenstrom für über 1000 Haushalte

Beim Spatenstich für die PV-Freiflächenanlage bei Ottengrün; im Bild (von links): Manuel Thieroff, René Seifert (beide Stadt Helmbrechts), Gerd Dilsch (LuK), Bürgermeister Stefan Pöhlmann, Grundstückseigentümer Werner Peetz, Marco Zuber, Stefan Bußler, Stefan Franz (LuK) sowie Andreas Engelhardt und André Rosenbusch von der M. Münch Elektrotechnik GmbH & Co. KG. Foto: Stadt Helmbrechts

Die LuK Helmbrechts errichtet bei Ottengrün eine große Freiflächen-Photovoltaikanlage.

 
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Die Licht- und Kraftwerke Helmbrechts (LuK) bauen eine eigene Photovoltaik-Freiflächenanlage mit einer Spitzenleistung von fast vier Megawatt-peak (MWp), das sind 4000 Kilowatt-peak (kWp). Das teilt die Stadt Helmbrechts mit

Neben den Beteiligungen an verschiedenen Windkraftprojekten hat die LuK in den vergangenen Jahren bereits mehrere PV-Dachanlagen zwischen 30 kWp und knapp 100 kWp installiert. Doch das reicht nicht aus für die Energiewende. Dies hat auch die Solarstudie ergeben, die im Auftrag der Stadt Helmbrechts erstellt worden ist.

Fahrplan zur regionalen Energiewende

Die LuK hat bereits 2018 einen Fahrplan für die regionale Energiewende im Bereich der Stromerzeugung aufgestellt. Dieser besteht aus drei Stufen:

• Die erste Stufe, der Ausbau von PV-Dachanlagen, ist bereits umgesetzt beziehungsweise wird fortgesetzt.

• Die zweite Stufe, die Errichtung einer eigenen PV-Freiflächenanlage, befindet sich nun in der konkreten Umsetzungsphase.

• Die dritte Stufe ist die Errichtung noch größerer Erzeugungsanlagen bis hin zu weiteren Windkraftanlagen und auch Speichertechnologien. Da dies mit hohem finanziellen Aufwand verbunden ist, sind strategische Partnerschaften erforderlich:

– Seit 2012 beteiligt sich die LuK an der Zukunfts-Energie Fichtelgebirge (ab 2021 ZENOB); zwischenzeitlich wurde die Beteiligung aufgestockt.

– Über die Stadtwerke Saalfeld GmbH ist die LuK indirekt an der Windkraft Thüringen GmbH & Co. KG beteiligt, die bereits viele Windparks in Thüringen betreibt.

– Weitere Strategische Partnerschaften sind unter anderem mit den Stadtwerken Münchberg geplant; Gespräche laufen.

Planungsverfahren

Die erste eigene PV-Freiflächenanlage mit einer Leistung von fast vier MWp errichtet die LuK nun im Jahr ihres 100. Geburtstags. „Dies ist ein Zeichen dafür, dass die LuK ihre Blicke in die regenerative Zukunft ausgerichtet hat“, heißt es in der Pressemitteilung. Vorab war eine Bewerbung seitens der LuK bei der Stadt Helmbrechts gemäß den Vorgaben der städtischen Solarstudie erforderlich. Nach dem Beschluss im Stadtrat im vergangenen Jahr wurde das Bauleitverfahren eingeleitet. Für Planung und Umsetzung hat sich die LuK Partner aus der Region ins Boot geholt: die Firma Münch aus Rugendorf sowie das Ingenieurbüro IVS aus Kronach für die Durchführung des Bauleitverfahrens. Die Bayernwerk Netz GmbH verkabelt für den Netzanschluss der Anlage die bestehende Mittelspannungsfreileitung zwischen dem geplanten Solarpark und Ottengrün.

Vorzeigeprojekt in der Gestaltung

Die Anlage soll auch zu einem Vorzeigeobjekt werden hinsichtlich ihrer nachhaltigen Gestaltung: Sie fügt sich entlang der Bahnlinie eher unauffällig in die Landschaft ein. Neben Bepflanzungen sind die Errichtung von Steinlesehaufen und Totholzinseln vorgesehen, als Lebensraum für Insekten und Kleinlebewesen. Schafe sollen zwischen den Modulen weiden.

Die Vorarbeiten wie die Errichtung der Umzäunung haben begonnen. Module und Ständer werden ab August geliefert und eingebaut. Der zirka einen Kilometer lange Netzanschluss bis zum Schalthaus in Ottengrün soll im Herbst verlegt werden; die erforderliche Trafostation wird im November geliefert. Die Inbetriebnahme ist spätestens Anfang 2024 vorgesehen.

Die Anlage besteht aus rund 6800 einzelnen monokristallinen Modulen. 15 Wechselrichter werden verbaut. Der jährliche Stromertrag beträgt rund vier Millionen kWh. Damit könnten rein rechnerisch über 1000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Nach aktuellem Stand spart die PV-Freiflächenanlage rund 1400 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Die Zusammenarbeit mit der Stadt Helmbrechts und Behörden wie dem Landratsamt Hof lief reibungslos. Die Geschäftsführung der LuK dankt besonders Werner Peetz, dem Eigentümer der Grundstücke, der von Anfang an voll hinter dem Projekt stand. Auch die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Pächter der Grundstücke verlief reibungslos. Flächen, die für den Betrieb der Anlage nicht unbedingt benötigt werden, stehen weiter der landwirtschaftlichen Nutzung zur Verfügung.

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