Arbeitsmarkt Die Wirtschaft bleibt skeptisch

red
Die Arbeitslosen-Quote im Landkreis Kulmbach ist erneut leicht gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr registriert die Arbeitsagentur Bayreuth-Hof hingegen einen Anstieg. Foto: dpa/Uwe Anspach

Die Nachfrage nach Fachkräften ist im Landkreis Kulmbach unverändert hoch, dennoch melden Unternehmen weniger Stellen. Die Situation bei den Ausbildungsplätzen stellt sich hingegen ein wenig anders dar.

 
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Die Zahl an Arbeitslosen im Landkreis Kulmbach geht weiter zurück. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Arbeitsagentur Bayreuth-Hof hervor. Demnach sank im Oktober die Quote um 0,1 Prozent auf 3,5 Prozent zurück. Damit sind momentan 1423 Menschen im Landkreis ohne Arbeit. Gegenüber dem Wert des Vorjahres nahm die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte zu.

„Wie im Oktober üblich, ist die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. In diesem Jahr fällt der Rückgang allerdings gemäßigter aus. Der Bestand an Arbeitslosen steigt im Vergleich zum Vorjahresmonat an,“ erklärt Klaus Seebach, stellvertretender Agenturleiter.

Neben saisonbedingten Arbeitslosenmeldungen von Beschäftigten im Baugewerbe, dem Garten- und Landschaftsbau, der Sommergastronomie, sowie der Tourismus-Branche, gab es vermehrt Zugänge aus dem Gesundheits- und Sozialwesen. Zunehmend melden sich ältere und gesundheitlich stark angeschlagene Menschen, zum Beispiel nach Erschöpfen des Krankengeldbezuges und mit wenig Aussichten auf Integrationsmöglichkeiten, heißt es von der Arbeitsagentur.

Unternehmen weiter zurückhaltend

Die Nachfrage nach Fachkräften bleibt unverändert hoch. Dennoch meldeten Kulmbacher Unternehmen erneut weniger offene Stellen. Bei der Arbeitsagentur gingen im Oktober 131 Stellenangebote ein. Das sind 15 weniger als im Vormonat und ein Rückgang um 59 Stellen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Viele Stellen gingen aus dem sozialen Bereich ein, die Schwerpunkte liegen hier bei Erziehern, sowie bei Kinder Kinderpflegern. Einen regen Stellenzugang verzeichnet die Agentur für das Hotel und Gaststättengewerbe, die Gebäudereinigung sowie für Medizinische Fachangestellte und die Physiotherapie.

Nicht nur im Landkreis Kulmbach verhalten sich Unternehmer zurückhaltend. Bei der Arbeitsagentur gingen mit 1015 offenen Stellen 21 Meldungen weniger ein als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Rückgang von 267 gemeldeten Stellen in der Region. Der größte Bedarf kam im Oktober aus dem Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, dazu zählen neben der Arbeitnehmerüberlassung auch die Gebäudebetreuung, der Garten- und Landschaftsbau, Wach- und Sicherheitsdienste sowie Detekteien, Reisebüros und -veranstalter und sonstige Reservierungsdienstleistungen, sowie Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen.

Gut angenommen werde das Angebot, sich während der Arbeit beruflich weiter- oder fortzubilden. Kontinuierlich gingen Beratungsanfragen ein, auch eine berufliche Neuorientierung sei dabei Thema.

Ausbildung: Viele Stellen bleiben offen

Im Landkreis Kulmbach gab es 2022/23 706 Ausbildungsangebote, 37 mehr als im vergangenen Beratungsjahr. 191 Stellen davon sind bis jetzt nicht besetzt, meldet die Arbeitsagentur. Die Berufsberatung unterstützt derzeit 281 junge Menschen bei der Berufswahl. Das waren 29 Bewerber weniger auf einen Ausbildungsplatz als im vergangenen Jahr. Fünf Jugendliche hätten derzeit noch keine Entscheidung getroffen und würden deshalb weiter von den Beratern der Arbeitsagentur betreut. Gesucht werden vor allem Lehrlinge im Bereich Mechatronik, im Verkauf, der Logistik oder der Tischlerei.

Im gesamten Agenturbezirk meldeten die Betriebe insgesamt 4737 Ausbildungsplätze, 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. 956 Ausbildungsstellen konnten bis September nicht besetzt werden, 79 mehr als im vorangegangenen Beratungsjahr. 1303 Jugendliche begannen eine betriebliche Ausbildung, 144 nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. 345 junge Menschen entschieden sich für einen weiteren Schulbesuch oder eine schulische Ausbildung oder nahmen ein Studium auf. Damit entfallen laut Arbeitsagentur rechnerisch auf 100 Ausbildungsstellen 47 Bewerber. Auf 100 unbesetzte kommen vier Bewerber ohne festen Arbeitsvertrag.

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